DNS und das Buch Mormon

von David G. Stewart, Jr., M.D.


Aus dem Englischen
DNA and the Book of Mormon

Die Traditionelle HLT-Position

Das Buch Mormon erzählt die Geschichte kleiner israelitischen Gruppen, die unter der Führung von Lehi und Mulek und durch die Hand Gottes vom altertümlichen Jerusalem zum amerikanischen Kontinent gebracht wurden. Propheten, die von Christus lehrten, wurden über mehr als ein Millennium aus diesem Volk berufen. Aber mit der Zeit wurde das Volk abtrünnig und ein Zweig dieser Zivilisation wurde zerstört. Moderne Propheten von Joseph Smith bis zur Gegenwart haben übereinstimmend gelehrt, dass der andere überlebende Zweig, die Lamaniten, die Vorfahren der amerikanischen Ureinwohner sind. Joseph Smith, Prophet und Übersetzer des Buches Mormon sagte: „Das Buch Mormon ist eine Aufzeichnung der Urväter unserer westlichen Indianerstämme, welches durch den Dienst eines heiligen Engels gefunden wurde, und durch die Gabe und Macht Gottes in unsere eigene Sprache übersetzt wurde. Durch dieses Buch lernen wir, dass unsere westlichen Stämme Nachfahren von dem Joseph sind, der nach Ägypten verkauft wurde.”1Die Offenbarungen des Herrn bezeichnen die amerikanischen Ureinwohner wiederholt als „Lamaniten” (siehe Lehre und Bündnisse 28:8-9, 28:14, 30:6, 32:2, 54:8). Von HLT2 Propheten gesprochene Tempelweihungsgebete in Bolivien, Guatemala, Hawaii, Mexiko und Peru haben die Abstammung der einheimischen Völker von Lehis Kolonie verkündet. Elder Spencer W. Kimball stellte fest:

Mit Stolz erzähle ich den Menschen, die zu meinem Büro kommen, dass ein Lamanit ein Nachfahre eines bestimmten Lehi ist der 600 Jahre vor Christi Jerusalem verlassen hatte und mit seiner Familie die gewaltigen Tiefen überquerte und in Amerika gelandet war. Und Lehi und seine Familie wurden zu den Vorfahren aller indianischen und Mestizo Stämme in Nord-, Süd- und Zentralamerika und den Inseln der Meere, denn in der Mitte ihrer Geschichte waren jene, die Amerika in Schiffen eigener Herstellung verließen und zu den Inseln der Meere fuhren.”3

HLT-Position herausgefordert

In den vergangenen Jahren haben manche Kritiker behauptet, dass Forschung, welche beträchtliche Homologie oder Ähnlichkeit, zwischen neuzeitlich amerikanisch indianischer4, mongolischer, und südsibirischer DNS, sowie ein scheinbarer Mangel an Homologie zwischen neuzeitlicher jüdischer und amerikanisch indianischer DNS einen endgültigen Beweis liefert, dass die traditionelle HLT-Ansicht über die Herkunft der amerikanischen Indianer falsch ist. Manche HLT-Verteidiger haben versucht, die Daten durch Theorien ‚Geographischer Begrenzung’ zu erklären, welche davon ausgehen, dass die Aktivität der Nephiten und Lamaniten auf ein kleines Gebiet in Zentral- oder Lateinamerika begrenzt war, und dass jegliche Spur von „israelitischer” DNS durch Vermischung mit größeren eingeborenen Völkergruppen verloren ging. Eine genauere Untersuchung zeigt, dass DNS Beweismaterial die traditionellen HLT-Überzeugungen nicht in Zweifel zieht, und dass die Behauptungen der Kritiker auf nicht-faktischen Annahmen und falschen, nicht tragbaren Interpretationen der genetischen Daten basieren.

Mitochondriale DNS5

Der Kritiker Thomas Murphy schreibt, dass „einige der aufschlussreichsten Forschungen über die Genetik amerikanischer Indianer aus der Analyse der mtDNS kommt”,6 und präsentiert mitochondriale DNS (mtDNS) Daten um seine Schlussfolgerung zu unterstützen, dass amerikanische Indianer ihre Herkunft unmöglich im altertümlichen Israel haben können.7 Über 98% der bisher getesteten amerikanischen Indianer besitzen die mitochondrialen Haplogruppen8 A, B, C oder D. Außerhalb der amerikanischen Kontinente findet man diese Haplogruppen am häufigsten in Mongolen und Süd-Sibiriern und nur selten in heutigen Juden. Ein weiteres Prozent besitzt Haplogruppe X, welche in Süd-Sibirischen, europäischen und Nah-Ost Völkern zu finden sind. Murphys Argument basiert auf der Annahme, dass die mtDNS der heutigen Juden die mtDNS der altertümlichen Israeliten genau wiederspiegelt. Nachweise, dass die mtDNS jüdischer Gruppen wenig miteinander gemeinsam haben, sondern die mtDNS ihrer Gastgeber-Völker genau wiederspiegeln, widerlegen Herrn Murphys Annahmen deutlich. Mitochondriale DNS Studien haben bei der Verbindung verschiedener jüdischer Gruppen wenig Erfolg gehabt. Genetiker bewerten mtDNS deshalb bei der Bestimmung „jüdischer” Wurzeln als notorisch unzuverlässig. Die University College London Studie hat festgestellt, dass, obwohl separate jüdische Gemeinden von relativ wenigen weiblichen Vorfahren gegründet wurden, dieser „Prozess in verschiedenen geographischen Gebieten unabhängig war” und dass die weiblichen Vorfahren von verschiedenen Gruppen zum größten Teil nicht miteinander verwandt waren.9Nicholas Wade schrieb: „Eine neue Studie zeigt, dass die Frauen in neun jüdischen Gruppen von Georgien… bis Marokko in hohem Maße eine andere genetische Geschichte haben als die Männer… Die Identität der Frauen ist jedoch ein Rätsel, weil… deren genetische Signaturen weder miteinander, noch mit denen der gegenwärtigen Bevölkerungen des Mittleren Ostens verwandt sind.”10 Dr. Mark Thomas und seine Kollegen berichten: „In keinem der Fälle gibt es klare Beweise einer ununterbrochenen genetischen Kontinuität von frühen Ereignissen der Zerstreuung bis zur Gegenwart…Leider ist es in vielen Fällen nicht möglich, die geographische Herkunft der Gründer mtDNS innerhalb der verschiedenen jüdischen Gruppen mit irgendeinem Grad von Zuversicht abzuleiten”.11 Dr. Shaye Cohen von der Harvard University stellte fest, „Die Autoren sind korrekt in ihrer Aussage, dass die historischen Herkünfte der meisten jüdischen Gruppen unbekannt sind”.12Selbst enge mtDNS Homologien würden nicht notwendigerweise eine israelitische Herkunft beweisen, aber die auffällige Abwesenheit solcher Homologien liefert einen Indizienbeweis von der nicht-israelitischen Herkunft der mtDNA und einem Großteil des genetischen Guts der meisten Juden der Gegenwart. Ohne Nachweis, dass die mtDNS heutiger Juden eine gültige Kontrolle für die Genetik des altertümlichen Israels darstellt – und mit beachtlichen Beweisen für das Gegenteil – kann ein Anspruch auf israelitische Abstammung basierend auf mtDNS Daten weder bestätigt noch abgelehnt werden.

Josefs Frau Asenat, Tochter von Potiferas, dem Priester von On, ist die ursprüngliche Mutter der Stämme Ephraim und Manasse (Genesis 46:20). Obwohl ihre Genealogie unbekannt ist, gibt es dennoch keinen Grund zu glauben, dass ihre mitochondriale Abstammungslinie oder die ihrer Nachfahren inklusive der Lehiten, mit der des Stammes Judah übereinstimmen müsste.

Die Anwesenheit von mtDNS Typen in amerikanischen Indianern, welche nicht mit denen von jüdischen Gruppen der Gegenwart übereinstimmen, ist gänzlich im Einklang mit den Berichten im Buch Mormon und der Bibel.

Mitochondriale DNS Daten Verweisen Auf Wenige, nahverwandte Gründergruppen

Studien haben belegt, dass amerikanische Indianer weniger mtDNS Diversität haben als irgendeine andere große Völkergruppe von vergleichbarer Größe, und sogar weniger Diversität als die viel kleinere jüdische Bevölkerung der Gegenwart. Die mtDNS Forschungsergebnisse von Dr. D. Andrew Merriwether legen nahe, dass die mitochondriale Genetik der amerikanischen Indianer durch eine einzige Völkerwanderung erklärt werden kann,13 während andere glauben, dass es zwischen zwei und vier Migrationen naher verwandter Gruppen gegeben haben kann. Ein Verfasser bemerkt: „Die meisten Indianer Nordamerikas, und alle Indianer von Zentral- und Südamerika scheinen von der ersten Welle der Einwanderer abzustammen…Ähnlichkeiten in den amerikanisch-indianischen Sprachen, als auch der DNS, unterstützen die Schlussfolgerung, dass eine sehr kleine Gruppe von Einwanderern in relativ kurzer Zeit zu dieser enormen, weitverbreiteten Gruppe von Völkern gewachsen ist”.14 Genetische Beweise von einer oder wenigen nahe miteinander verwandten Gruppen die als Vorfahren der überwältigenden Mehrheit der amerikanischen Indianer gedient haben, ist in voller Übereinstimmung mit den traditionellen HLT-Ansichten über die Abstammung der amerikanischen Indianer von den Lamaniten, Nephiten, und Mulekiten.

Der Cohen Modal Haplotyp

Herr Murphy bietet nur ein Beispiel einer scheinbar nicht-jüdischen Gruppe an, von welcher er glaubt, dass es von modernen Genetikern „entschieden bestätigt” wird, dass sie zumindest einige israelitische Wurzeln hat: die Lemba. Er erwähnt die Lemba mindestens zehn mal, um sie als Kontrast mit den amerikanischen Indianern hervorzuheben. Er schreibt:

Molekular-Anthropologen Neil Bradman und Mark Thomas haben den unverkennbaren Cohen Modal Haplotypen [ein Marker in der nuklearen DNS, nicht der mtDNS; Anm. d. R.] genutzt um antike Hebräer mit den heutigen Lemba zu verbinden. Die Lemba, eine schwarze südafrikanische, Bantu-sprechende Einwohnerschaft, beziehen sich in ihrem Anspruch auf jüdische Vorfahren auf ihre mündlich überlieferten Traditionen… Der Anspruch des [Buches Mormon] auf israelitische Vorfahren für die amerikanischen Indianer würde sicherlich in dieses Phänomen passen, aber DNS Tests der Ansprüche der Lemba ergeben auffallend andere Ergebnisse als die, die wir mit den mormonischen Ansprüchen für die amerikanischen Indianer gesehen haben. Zwei Studien haben gezeigt, dass einer der Lemba-Klans mit hoher Frequenz eine bestimmte Form des Y Chromosoms, genannt Cohen Modal Haplotyp, trägt, welches als charakteristisch bekannt ist für das väterlicherseits vererbte jüdische Priestertum. Im allgemeinen, ist der Cohen Modal Haplotyp ein potenziell charakteristischer Haplotyp jüdischen Ursprungs. Wenn das [Buch Mormon] die tatsächliche israelitische Wanderung in die neue Welt dokumentiert, dann würde man erwarten, ähnliche Beweise für die amerikanischen Indianer zu finden wie die für den Lemba Klan. Solche Beweise sind jedoch noch nicht erschienen.15
 

Der „Cohen Modale Haplotyp” oder CMH, ist eine genetische Signatur, von der postuliert wird, dass sie von Aaron Ha-Cohen, dem Bruder Mose, vererbt wurde. Von diesem Marker glaubt man, dass er vor etwa 3000 Jahren seinen Ursprung hat, ein passendes Zeitfenster für den mutmaßlichen Ursprung mit dem biblischen Aaron. Der CMH ist in ungefähr 45-55% der aschkenasischen und sephardischen Cohanim zu finden, verglichen mit 2-3% von nicht-Cohen Juden. Man findet ihn auch im Buba Klan des Lemba Stammes von Zimbabwe, den Bnei Menashe aus Indien, und in mehreren nicht-jüdischen Bevölkerungen, einschließlich der Armenier, Kurden, Ungarn, und Zentral- wie Süditalienern.

Die Schilderungen des Buches Mormon unterstützen Herrn Murphys Behauptung nicht, dass der CMH unter den Lehiten verbreitet hätte sein sollen. Wir würden nicht erwarten, dass kleine Gruppen, die Israel ohne Cohanim verlassen haben, den „Cohen Modalen Haplotypen” haben würden. Lehi war ein Nachfahre von Josef (1 Nephi 5:14). Mulek, Sohn Zidkijas, war ein Nachfahre von Juda. Obwohl die Abstammung von Ischmael, Zoram und den Dienern des Mulek unbekannt ist, gibt es dennoch keine Hinweise im Text, dass Cohen Priester unter ihnen waren. Wären Cohens anwesend gewesen, scheint es unwahrscheinlich, dass Lehi und andere nicht-Cohen in den heiligen Handlungen wie Opfergaben hätten amtieren können, da diese Handlungen unter dem Mosaischen Gesetz auf Levitische Priester beschränkt waren. Cohens war insbesondere verboten sich mit anderen Israeliten zu vermählen, was die hohe Frequenz des CMH in heutigen jüdischen Cohens und nur 2-3% in nicht-Cohen Juden erklärt – selbst nach Vermischung über weitere 26 Jahrhunderte. Die Anwesenheit des CMH unter Cohen Juden der Diaspora, einschließlich der Lemba und Bnei Menashe, sowie seine Abwesenheit in amerikanischen Indianern ist ein erwartetes Ergebnis in völliger Übereinstimmung mit den Erzählungen des Buch Mormons.

Obwohl er die traditionellen HLT-Lehren wegen der fehlenden Homolgie zwischen mtDNS von heutigen Juden und amerikanischen Indianern scharf kritisiert, legt Herr Murphy unerklärlicherweise nicht offen, dass die Lemba so gut wie keine mtDNS Gemeinsamkeiten mit anderen jüdischen Gruppen haben. Dr. Himla Soodyall bemerkt, dass „mittels mtDNS die Lemba von anderen Bantu-sprechenden Gruppen nicht zu unterscheiden sind”.16 Murphy erwähnt auch nicht, dass im Gegensatz zur Lehi Kolonie und den zehn verlorenen Stämmen, die Israel vor über 2000 Jahren verlassen haben, die Lemba wahrscheinlich von jemenitischen Juden abstammen, die erst vor weniger als eintausend Jahren zu ihrem gegenwärtigen Standort in Zimbabwe gelangten und somit einen jüngeren Ableger des Judentums nach der Diaspora darstellen.

Jedoch sind die Lemba überhaupt nur durch den priesterlichen „Cohen Modalen Haplotypen” als von möglichem jüdischen Ursprung identifiziert worden.

Herr Murphy verlangt immer wieder „ähnliche Beweise” für die amerikanischen Indianer, solche wie er glaubt, dass sie für die israelitische Abstammung der Lemba gefunden wurden, obwohl er es gleichzeitig unterlässt offen zu legen, dass der CMH der einzig bekannte Haplotyp ist, von dem angenommen wird, dass er vom antiken Israel stammt und eine signifikante Homogenität unter jüdischen Bevölkerungen weltweit besitzt. Der jüdische DNS Forscher Dr. Ken Jacobs erklärt: „Die einzige jüdische Untergruppe die keine Homogenität zeigt – Nachfahren der Cohanim oder priesterlichen Gruppe – besteht aus nur ungefähr 2% der jüdischen Bevölkerung. Selbst unter den Cohanim, und zweifellos unter den restlichen jüdischen Menschen, existiert ein riesiges Maß an genetischer Abweichung.”17

Mit Hinsicht auf das Fehlen eines validierten CMH-ähnlichen Haplotypen unter heutigen Juden, der für nicht-Cohen-Israeliten relevant wäre, scheint es, dass Herr Murphy. einen gefälschten Abkömmling hervorgebracht hat für all diejenigen, die an das Buch Mormon glauben.

Y Chromosom DNS

Obwohl Kritiker behauptet haben, dass amerikanische Indianer und heutige Juden keine relevanten Y Chromosom Ähnlichkeiten aufweisen, beweisen jüngere Daten, dass diese Aussagen eindeutig falsch sind. Douglas Forbes18 legt dar, dass der Y Chromosome SNP biallelic Marker Q-P36 (auch bekannt als Mutations Marker M-242), von dem Behar und Kollegen postulieren, dass er eine Gründer Abstammungslinie der Aschkenazi Juden ist19, ebenso in iranischen und irakischen Juden zu finden ist20,21, sowie als Gründer Abstammungslinie22 in 31% selbstidentifizierter amerikanischer Indianer der USA23. Ein Zweig der Q-P36 Linine (M-323) ist ebenso in jemenitischen Juden zu finden. Die Q-P36 ist ein Vorläufer der Q-M3 Mutationsgruppe. The Q-P36 and Q-M3 Abstammungslinien (Haplogruppe Q) zusammen sind in über 76% der amerikanischen Indianer vorhanden.24 Douglas Forbes schreibt:

Wir finden M42 verstreut über ganz Zentral-Eurasien und konzentriert in der Türkei direkt nördlich des Iran.25 Die Zehn Stämme, einschließlich Menasse, wurden als Gefangene nach Media (Nordwest-Iran) geführt. Folglich ist M242 heute dort verstreut, wo man es erwarten würde, wenn die Legenden über die Flucht der Zehn Stämme aus der Gefangenschaft in nördlicher Richtung stimmen”.26

Während die ethnische Geschichte, die diesen Variationen zu Grunde liegt, noch erforscht werden müssen, stellen diese Forschungsergebnisse erhebliche Probleme für die Argumente der Kritiker dar. Die Identifizierung von zwei dominanten Y-Chromosom-Abstammungslinien in amerikanisch-indianischen Bevölkerungen ist in Harmonie mit der traditionellen HLT-Anschauung, in der Lehi und Ischmael die wesentlichen männlichen Vorfahren der amerikanischen Indianer sind, und Zoram und die Mulekiten in geringerem Maße zu den Abstammungslinien beitragen. Die Entdeckung einer in amerikanischen Indianern weitverbreiteten und oft auftretenden Gründer Y-Chromosom-Abstammungslinie, die Gründerabstammungslinien in gegenwärtigen jüdischen Bevölkerungen entspricht, zeigt bemerkenswerte Übereinstimmung mit dem Bericht des Buches Mormon. Douglas Forbes bemerkt weiter: „Andere West-Eurasische Linien, die auch in getesteten amerikanischen Indianern vorkommen, umfassen R, E3b, J, F, G, und I.27 Diese sind alle auch in heute lebenden Juden zu finden”.28 Die Frage, welcher dieser letzteren Linien aus Vor-kolumbianischer Zeit stammen und welche aus Nach-kolumbianischen Mischungen entstanden sind, ist noch nicht beantwortet und bedarf weiterer Forschung.

Die „Leviten” Haplogruppe

Einige weitverbreitete jüdische Y-Chromosom-Ähnlichkeiten spiegeln jüngere Nach-Diaspora Einflüsse wieder. Behar und Kollegen berichten: „Die Leviten, eine weitere Kaste, die väterlicherseits vererbt wird, zeigen Beweise für mehrere Ursprünge auf, wobei aschkenasische Leviten sehr häufig eine unverkennbare Nicht-Nahost Haplogruppe besitzen… die aschkenasisch-levitische Mikrosatelliten Haplogruppen innerhalb dieser Haplogruppe sind extrem dicht gebündelt, mit einem abgeleiteten gemeinsamen Vorfahren innerhalb der letzten 2.000 Jahre…Eine Gründung, die vermutlich einen oder sehr wenige europäische Männer involvierte und nahe der Zeit der ursprünglichen Entstehung und Niederlassung der Aschkenazi Gemeinde stattfand, ist die wahrscheinlichste Erklärung für die Anwesenheit dieser unverkennbaren Haplogruppe, welche man heute in mehr als 50% der Aschkenazi-Leviten findet.29 Bradman, Rosengarten, und Skorecki merken an: „Vergleiche von Aschkenazi-Leviten Datensätzen mit anderen untersuchten Gruppen legen nahe, dass Y-Chromosom-Haplotypen, welche mit hoher Dichte in Aschkenazi-Leviten existieren, mit hoher Wahrscheinlichkeit von osteuropäischer oder westasiatischer Herkunft sind und nicht aus dem Mittleren Osten stammen.”30 David Keys schreibt, dass der Aschkenazi-“Leviten” Marker höchst wahrscheinlich durch die Massenbekehrung von türkischen Khazaren zwischen 700 und 900 AD eingeführt wurde.31 DNS Studien belegen vermutlich nicht-israelitische Ursprünge vieler heutigen Juden und werfen ein Schlaglicht auf die irreführende Verwendung moderner jüdischer Genetik für den definitiven Vergleich gegen den Ansprüche auf israelitische Abstammung geprüft werden.

„Regionale Verbindungs” Haplotypen

Bestimmte Y-Chromosom-Haplotypen wurden häufig bei heutigen Juden und Arabern des Nahen Ostens identifiziert. Diese Haplotypen, so behaupten manche, stellen Marker für eine regionale Verbindung dar. Die Abwesenheit vieler dieser Haplotypen in amerikanischen Indianern haben manche zu der Behauptung verleitet, dass die traditionelle HLT-Überzeugung einer israelitischen Abstammung der amerikanischen Indianer falsch ist. Michael Hammer berichtet, dass nicht-jüdische Nahost-Volksgruppen ein ähnliches Vorkommen bestimmter Y-Chromosom-Haplotypen teilen. Dennoch warnt er: „Viele dieser selben Haplotypen, welche in jüdischen Bevölkerungen und Bevölkerungen des Mittleren Ostens vorkommen, waren ebenso in Proben aus Europa präsent, allerdings mit unterschiedlicher Häufigkeit.”32 Die meisten der sogenannten Marker „regionaler Verbindung” sind nur in einem Bruchteil gegenwärtiger Nahost-Bewohner. Diese Marker sind weder einschließend – dass heißt, nicht alle heutigen Bewohner des Nahen Ostens besitzen diese Haplotypen – noch sind sie ausschließend, was bedeutet, dass ihre Abwesenheit eine Abstammung vom altertümlichen Israel oder sonst wo im Nahen Osten nicht ausschließt. Studien heutiger Nahost- Volksgruppen wie die der Armenier, decken in vielen Fällen eine „starke regionale Struktur” als Resultat eines relative hohen Grades genetischer Isolation selbst innerhalb „einzelner ethnisch-nationaler Gruppen” auf.33 Die riesigen regionalen Unterschiede innerhalb des Nahen Ostens heute entkräften die Annahme, dass wenige generische Hapoltypen irgend eine historische Abstammung in einer ethnisch heterogenen Region, die Heimat vieler diverser Kulturen geworden ist, mit Bestimmtheit ein- oder ausschließen könnten.

Stark vereinfachte Behauptungen, dass israelitische Abstammung für nicht-jüdische Gruppen auf Grund sogenannter „regionaler Verbindungs-Haplotypen” bestimmt oder ausgeschlossen werden könnten, versäumen es, die bekannte ethno-historische Dynamik zu erklären. Die Fragen, was diese Haplotypen in der ethnischen Geschichte moderner Menschen bedeuten, wann sie [ins Erbgut] eingebracht wurden, und woher sie kamen, sind noch nicht einmal andeutungsweise beantwortet. Hebrew University Genetiker Howard Cedar erklärte: „Forscher wissen immer noch nicht, welche Geschichte den Variationen zu Grunde liegt. Deswegen ist es schwierig Schlussfolgerungen über genetische Verwandtschaft zu ziehen”.34 Für nicht einen einzigen der modernen Nah-Ost Haplotypen „regionaler Verbindung” konnte bisher gezeigt werden, dass er unter israelitischen Volksgruppen vor der Babylonischen Gefangenschaft weit verbreitet war.

Dr. John Butler35 hat auf eine isländische Studie hingewiesen, in welcher man feststellte, dass, schon nach nur etwas mehr als 100 Jahren, in der heutigen Bevölkerung weder die mtDNS noch die Y-Chromosom-Haplotypen vieler bekannter Ahnen nachgewiesen werden konnten. Die Studie verfolgte die Genealogie von über 131.000 heutigen Isländern zurück auf ihre Vorfahren, die zwischen 1848 und 1892, sowie zwischen 1742 und 1798 geboren wurden.36 Die Autoren schrieben, dass die „bevölkerungsweit zusammengelegte Analyse isländischer Genealogien eine starke, tatsächlich verfälschte Verteilung der Nachfahren zu den Vorfahren aufzeigt, wobei die große Mehrheit der potenziellen Vorfahren zu einem oder keinem Nachfahren und eine Minderheit der Vorfahren zu einer großen Zahl der Nachfahren beigetragen hatte.” Sie beobachteten, dass dies eine „beachtliche Verschiebung in der Häufigkeit der mtDNS und Y-Chromosom-Haplotypen verursachte, und dies trotz einer rapide expandierenden Bevölkerung in Island über die letzen 300 Jahre”. 86.2% der isländischen Männer stammen von 26% der potenziellen, zwischen 1848 und 1892 geborenen männlichen Vorfahren ab. Frauen zeigen sogar eine noch dramatischere Tendenz auf, was auf die kürzere Zwischengenerationszeit der Frauen zurück zu führen ist: 91.7% heutiger Frauen stammen von nur 22% der in den obengenannten Jahren geborenen, möglichen weiblichen Vorfahren ab. Diese Studie dokumentiert, dass dramatische Verschiebungen in der Haplotyp-Verbreitung vorkommen können und dass genetische Nachweise für viele bekannte Vorfahren in einer entwickelten, friedlichen und relativ isolierten Gesellschaft innerhalb von wenig mehr als 100 Jahren vollständig verloren gegangen sind. Dies dient auch als Warnung davor von Haplotyp-Präsenz in vielen verschiedenen Gruppen, und allein auf deren Häufigkeit in heutigen Bevölkerungen, stark verallgemeinernde ethnisch-historische Schlüsse abzuleiten. Es ist erkennbar, dass den Forderungen der Kritiker, dass Volksgruppen die regelmäßig Kriegen, Verfolgung, Hunger, und Krankheit ausgesetzt sind und während dessen Mischehen mit anderen Gruppen eingehen, in über 2.600 Jahren der Trennung starke Haplotyp-Gemeinsamkeiten bewahren sollten, jegliche wissenschaftliche Basis fehlt.

Ethnische Geschichte und Genetik: Verwandtschaft kontra Abstammung

Tom Murphy schreibt: „Genetische Daten zeigen wiederholt auf Volkswanderungen von Asien von vor 7.000 bis 50.000 Jahren als die primäre Quelle amerikanisch indianischer Abstammung”. Er schreibt weiter: „Asiatische Abstammung ist deutlich indiziert…”. Und dennoch schrieb der mitochondrial-DNS Forscher Dr. D. Andrew Merriweather: „Wir stellen abschließend fest, dass die Mongolei oder eine geographische Örtlichkeit, welche die heutigen Mongolen und die amerikanischen Ureinwohner gemeinsam haben, der wahrscheinlichste Ursprung der Gründer der Neuen Welt ist”.37 Obwohl von Murray und anderen Kritikern ignoriert, ist die Hypothese einer „geographischen Örtlichkeit, welche die heutigen Mongolen und die amerikanischen Ureinwohner gemeinsam haben” von wirklichen Forschern erlaubt.

Der einzige überzeugende genetische Beweis, dass die frühen Einwohner eines Gebietes die Vorfahren oder nahen Verwandten eines gegenwärtig lebenden Volkes sind, kann nur von einem Vergleich der frühen mit der heutigen DNS kommen. DNS Studien haben gezeigt, dass die frühen Einwohner der neuen Welt anscheinend alle wichtigen mtDNS-Haplogruppen besessen haben (A,B,C, und D), die in heutigen amerikanischen Indianern zu finden sind, was die Annahme unterstützt, dass die amerikanischen Einwohner aus alter Zeit tatsächlich die Vorfahren der jetzigen amerikanischen Indianer sind.38

Der Sachverhalt auf der asiatischen Seite ist problematischer. Über die Einwohner der Mongolei bevor 200 BC – über fünf Jahrhunderte nach der Verstreuung der „verlorenen Stämme” – ist wenig bekannt. Ethnische Geschichte liefert ausreichend Beweise von einer großen Volksgruppe von fast gänzlich unbekannter Herkunft, welche sich in der Mongolei und Süd-Sibirien niederließ – Gebieten aktiver Massenvolkswanderungen über Zentralasien. Die frühen Vorfahren der Mongolen sind besonders schwer zu identifizieren, da sie als nomadisches Volk reisten und wenige permanente Siedlungen hinterließen. Der nomadische Charakter der berittenen Mongolen, deren Vorfahren ein Imperium von Osteuropa bis zum Pazifik regierten, die Abwesenheit signifikanter natürlicher Barrieren über Tausende von Meilen (einem Gebiet, welches die größte Steppe der Welt umfasst), und die Geschichte hunderter Volkswanderungen würden den objektiven Forscher die genetische Basis für Murphys Annahmen in Frage stellen lassen, welche behauptet, dass die heutigen Einwohner der Mongolei und Süd-Sibiriens essenziell denselben Genpool wie vor tausenden oder selbst zehntausenden von Jahren besitzen sollten.

DNS Studien altertümlicher menschlicher Überreste von Sibirien und der Mongolei von der Zeit vor der Verstreuung Israels sind sichtbar abwesend. Soweit mir bekannt, sind die einzigen altertümlichen Mumien, die in der Nähe der Mongolei gefunden wurden, die Tocharier – eine frühe, mysteriöse Zivilisation von blonden und rothaarigen Menschen mit kaukasischem Erscheinungsbild, die das Tarim Becken vor ungefähr 3.000 Jahren bewohnt hatten.39 Die chinesische Regierung hat bis heute keine DNS Tests an diesen Mumien zugelassen, aber die Mehrheit der Genetiker und Anthropologen glauben nicht, dass die Tocharier Stammväter der Mongolen, Sibirier oder Uighur Völker waren, oder auch nur signifikant zu deren Genetik beigetragen hätten. Unsere Kenntnis von der ethnisch-genetischen Besonderheit der Tocharier und gar ihrer Existenz kommt einzig und alleine durch deren Brauch der Mumifizierung und deren zufälligen Entdeckung im Wüstensand in 1987.

Die alten Ostasiatischen Völker, deren mtDNS heute noch vorhanden ist – die Chinesen und Japaner – zeigen verblüffend unterschiedliche genetische Muster verglichen mit den gegenwärtigen Bevölkerungen. Die altertümlichen menschlichen Überreste, die in Japan getestet wurden, besitzen keinen der vier wichtigsten mtDNS-Haplogruppen, die in 98% der heute lebenden amerikanischen Indianer oder 52% der Mongolen vorkommen.40 Von den untersuchten altertümlichen Chinesen teilen sich nur 13% mtDNS-Haplogruppen mit den amerikanischen Indianern und nur zwei der Haplogruppen (B und C) sind überhaupt vorhanden. Diese chinesischen sterblichen Überreste sind nur 2.000 Jahre alt, 700 Jahre nach der Verstreuung Israels in das nördliche Königreich. Im Gegensatz dazu zeigt eine Studie von heute lebenden „Zentral-Chinesen” die Anwesenheit aller vier mtDNS-Haplogruppen und eine Zunahme der Häufigkeit der gemeinsamen Haplogruppen 45%.41

Je weiter wir in der Zeit zurückgehen, desto größer sind die genetischen Unterschiede zwischen der altertümlichen und der heutigen asiatischen Bevölkerung. Eine Studie der ältesten asiatischen menschlichen Überreste wurde in der Linzi Region in Zentralchina durchgeführt. Die Autoren untersuchten menschliche Überreste von drei verschiedenen Zeitperioden und berichteten:

„Die Ergebnisse lassen schließen, dass der genetische Hintergrund dieser drei Populationen sich distinkt von einander unterscheiden. Nicht konsistent mit der geographischen Verteilung zeigt die 2.500 Jahre alten Linzi-Population größere genetische Ähnlichkeiten mit heutigen europäischen Einwohnern als mit gegenwärtigen ostasiatischen Einwohnern. Die 2.000 Jahre alte Linzi-Population hatte Merkmale die zwischen denen der heutigen Europäer/ 2.500 Jahre alten Linzi-Population und denen der gegenwärtigen Ostasiaten liegen. Diese Zusammenhänge legen das Ereignis einer drastischen Raum-Zeit-Veränderung in der genetischen Struktur der chinesischen Völker während der letzten 2.500 Jahre nahe”.42

Die Autoren bemerken ferner: „Die drei kleinsten genetischen Distanzen für die 2.500 Jahre alte Linzi-Population waren zu den Türken, Isländern und Finnen, anstatt der ostasiatischen Bevölkerungen”.43 Nicht nur hatte eine im zentralen China lebende und 2.500 Jahre alte Population stark europäische genetische Merkmale, sondern sie scheint auch die älteste bisher identifizierte Bevölkerung Chinas zu sein. Genetiker wissen von dieser Gruppe, deren genetische Merkmale in der heutigen chinesischen Bevölkerung fast komplett abwesend sind, nur durch neueste Forschungen. Wenn wir uns eine hypothetische Linzi-Gruppe vorstellen, die im Jahre 500 BC auf eine von der restlichen Welt abgetrennten Insel gezogen wäre, so würde die DNS von deren Nachkommen keinerlei Verwandtschaft mit heutigen Chinesen aufweisen und würde bei Vertretern der „Regionalen Verbindungs-Genetik Theorie” als zu einer europäischen Kulturgruppe zugehörig klassifiziert werden. Selbst ernannte Experten würden unzweifelhaft behaupten, dass es bewiesen sei, diese Gruppe habe ihren Ursprung nicht in China haben können. Die Linzi-Daten zerstören die Theorien der Kritiker, die willkürlich und ohne unterstützende DNS-Beweise die Genetik der modernen Einwohner mit denen des Altertums vergleichen.

Genetik, Geschichte und die Heiligen Schriften

Kritiker haben zum größten Teil versäumt, Erklärungen für moderne DNS-Beobachtungen, die sich aus den Heiligen Schriften und der Geschichte ergeben, zu berücksichtigen. Abraham war ein Auswanderer aus Ur von den Chaldäern und kein Einheimischer Palästinas. Der Herr verbot explizit die Mischehe zwischen den Israeliten und den Einwohnern Palästinas indem er befahl: „Du sollst…dich nicht mit ihnen verschwägern. Deine Tochter gib nicht seinem Sohn und nimm seine Tochter nicht für deinen Sohn!” (Deuteronomium7:2-3). Die geistliche und soziale Trennung zwischen Israel und den umliegenden Nationen ist ein wiederkehrendes Thema in den Schriften. Begrenztes Mischen zwischen Israel und den umliegenden Königreichen fand während der Gefangenschaft in Ägypten und der frühen Zeit des Königreiches Israel statt und bestand hauptsächlich in der Aufnahme auswärtiger Frauen. Nichtsdestotrotz, die fortgeführte Betonung der Trennung zwischen Israel und seinen Nachbarn macht es unsinnig zu erwarten, dass genetische „regionale Verbindungsmarker”, welche aus einer Zusammensetzung von Kanaanitern, Ägyptern, Phöniziern, Philistern und anderen Gruppen die den alten Nahen Osten bewohnten, den definitiven Test von früher Israelitischer Abstammung präsentieren.

Die assyrische Gefangenschaft der nördlichen Zehn Stämme und die Babylonische Gefangenschaft des Königreiches Judah markieren den Wendepunkt in genetische Divergenz zwischen Juden, die nach Jerusalem zurückkehrten, und anderen israelitischen Gruppen. Die Juden, die aus Babylonischer Gefangenschaft zurückkehrten, fanden ein Land mit stark verändertem genetischen Aufbau vor im Vergleich zu dem kanaanitischen Palästina des frühen Israels. Viele Stämme der Kanaaniter waren komplett zerstört worden und die Assyrier besiedelten die Gegend neu mit „Männern von Babel und von Kuta und von Awa und von Hamat und von Sefarwarjim” und brachten sie in die Städte von Samarien an Stelle der Kinder Israels: und sie nahmen Samarien in Besitz und ließen sich in seinen Städten nieder.” (2 Könige 17:24). Andere Gruppen wanderten nach Palästina während und nach der Babylonischen Gefangenschaft. Die zurückgekehrten Juden mischten sich unter die Bevölkerung, die aus Assyriern, Babyloniern, Edomiten, Moabiten und vielen anderen bestand, bis zu der Zeit des Erretters. Diese dazwischenliegenden Jahrhunderte boten genügend Möglichkeiten für die Einführung einer Vielzahl regionaler Haplotypen, die nicht zwingend im alten Israel präsent gewesen sein mussten. Die Juden die im Nahen Osten bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 D gelebt hatten und dann nach und nach den Weg in die Diaspora fanden, sollten erwartungsgemäß eine wesentlich größere genetische Gemeinsamkeit mit den Arabern, Palästinensern, Kurden und Irakern besitzen als die Lehiten, die Jerusalem schon ungefähr 600 BC verlassen hatten, oder den „Zehn Stämmen” des Nördlichen Königreiches, die von den Assyrern zwischen 744 und 721 BC in Gefangenschaft geführt wurden und der Geschichte dann verloren gingen.

Die Rate von Mischehen nahm während und nach der Gefangenschaft in Babylon signifikant zu. Versetzte Minoritäten gehen allgemein eher Mischehen mit anderen Gruppen ein als ethnisch homogene Gruppen, die in ihrer eigenen Gesellschaft leben, bedingt durch sowohl externen kulturellen Druck, als auch limitierte interne Heiratsmöglichkeiten. Der Prophet Ezra begann die Trennung zwischen israelitischen Männern und deren fremden Frauen in massivem Umfang (Ezra 10), aber strikte Verbote von Mischehen haben über Generationen selten zum Erfolg geführt. Whymarryjewish.com berichtet, dass seit 1985 52% der nordamerikanischen Juden nicht-jüdische Partner geheiratet haben.44 Nur wenige Generationen mit so weitverbreiteten Mischehen können zu einem nahezu vollständigen Verlust ehemals definierender genetischer Daten führen. Selbst wenn die niedrige 10% Rate von Mischehen, die vor 1965 berichtet wurde, für 2.600 Jahre beigehalten worden wäre, würden heutige jüdische Gruppen kaum noch Ähnlichkeiten mit den Israeliten des Altertums aufzeigen.

Die Bibel berichtet von ungefähr 600.000 gesunden Männern unter den Israeliten zur Zeit des Exodus, zusätzlich der Frauen und Kinder (Exodus 12:37, Numeri 11:21). Dies weist auf eine wahrscheinliche Bevölkerung von mindestens 2 Millionen hin. Im Verlauf der Geschichte hat sich die jüdische Bevölkerung mehrmals von einem Bruchteil ihres ehemaligen Volkes wiederhergestellt, oft mit erheblichem Zufluss von nicht-jüdischen Genen. Hebräische Gelehrte schätzen, dass die jüdische Bevölkerung etwa ein Jahrhundert nach der Babylonischen Gefangenschaft auf ungefähr 300.000 fiel, dann bis zur Zeit Christi auf zwischen 2 und 5 Millionen anwuchs und nach den römisch-jüdischen Kriegen wieder auf eine Million zurückfiel.45 Nur ein Bruchteil der Juden kam von Babylonien zurück, nur ein Teil der palästinensischen Juden überlebte die römischen Gegenangriffe, die zur Zerstörung Jerusalems in 70 AD führten, und viele Juden starben in europäischen Pogromen. Die asymmetrische Natur all dieser Ereignisse führte wahrscheinlich zu dem Verlust vieler „israelitischer” Gene von dem jüdischen Genpool. Dr. Robert Polack beobachtete, dass Aschkenazi Juden, welche 80% der weltweiten jüdischen Bevölkerung ausmachen,46 „Nachfahren von einer eher kleinen Zahl von Familien sind, welche die Pogrome Mitte des siebzehnten Jahrhunderts überlebt hatten.”47Genetiker Doron Behar berichtet, dass „von einer geschätzten Zahl von ~25.000 im Jahre 1300 AD, die Aschkenazi-Bevölkerung bis zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts auf über 8.5 Millionen gewachsen war”.48 Daniel Elazar vom Jerusalem Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit schrieb, dass zum Ende des elften Jahrhunderts 97% der Juden weltweit Sephardim und nur 3% Aschkenazim waren.49 Er berichtet, dass in „der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts die Sephardim die Aschkenazim immer noch im Verhältnis drei zu zwei an Zahl übertrafen… Die Aschkenazim erreichten den höchsten Anteil in 1931 als sie fast 92% der jüdischen Weltbevölkerung stellten”. Die ethnische Geschichte dokumentiert wiederholt Vergrößerung von kleinen Untergruppen von DNS in der modernen jüdischen Bevölkerung, den unvermeidlichen Totalverlust viele israelitischer Haplotypen und die Einführung großer Mengen von nicht-israelitischer DNS. Solche ethnish-historische Daten führen zu einer entschiedenen Verwerfung der Annahmen der Kritiker, welche davon ausgehen, dass gegenwärtige jüdische Gruppen eine vollständige und valide Vergleichskontrolle für die Genetik des altertümlichen Israels sind. Dr. Pollack bemerkt weiterhin: „Obwohl die Aschkenazim viele nachteilige Versionen von Genen besitzen, gibt es unter ihnen keine DNS-Sequenzen, die alle Juden gemeinsam haben und gleichzeitig bei allen nicht-Juden abwesend sind. Es gibt nichts im menschlichen Genom, was eine Person zu einem Juden macht oder ihn als solchen über Diagnose identifizierbar macht”. Historische und genetische Beweise deuten darauf hin, dass die gegenwärtige jüdische Bevölkerung unmöglich das vollständige genetische Material des Israel vor der Diaspora besitzen kann, und dass wenige der modernen jüdischen Haplotypen in Frage kommen für eine Herkunft vom altertümlichen Israel.

Alternative Theorien

Während manche behaupten, dass DNS-Ähnlichkeiten zwischen amerikanischen Indianern, Mongolen und Sibiriern die HLT-Lehren zweifelhaft erscheinen lassen, stelle ich genau das Gegenteil fest: Die Übereinstimmung zwischen genetischen Daten, Geschichte, den Heiligen Schriften und modernen patriarchalischen Segnungen sind erstaunlich. Aktuelle DNS-Studien bieten keine Beweise, dass die Haplogruppen, die diese Gruppen gemeinsam haben, vor der Verstreuung Israels auch in der Mongolei und Sibirien anwesend waren. Bestehende Daten deuten darauf hin, dass die Häufigkeit dieser Haplogruppen unter den ostasiatischen Bevölkerungen im Laufe der Zeit signifikant zugenommen haben. So gut wie nichts ist über Genetik des altertümlichen Israels bekannt. Der Prophet Jeremia, ein Zeitgenosse Lehis erklärte, dass die „Zehn Stämme” verteilt wurden über die Länder im Norden (Jeremia 3:18, 16:15, 23: 8, 31:8) – eine Bezeichnung, die auf wenige Gegenden so zutrifft wie die weiten Steppen von Sibirien und der Mongolei.

Patriarchalische Segen der überwältigenden Mehrheit der amerikanisch-indianischen Bekehrten verweisen auf eine Abstammung von Menasse, in Übereinstimmung mit den Lehren des Buches Mormon, nämlich das Lehi ein Nachfahre Josefs war (1 Nephi 5:14). Lange bevor Herr Murphys Kritik an traditionellen HLT-Ansichten die allgemeine Presse erreichte, hatte ich mir von Missionaren und Mitgliedern bestätigen lassen, dass neuzeitige patriarchalische Segnungen Mitglieder aller zehn Stämme Israels in der Mongolei identifiziert haben – soweit mir bekannt eine größere Zahl als bisher in allen anderen Ländern gefunden wurde. Diese Segnungen wurden von Patriarchen in Pfählen in aller Welt unabhängig voneinander dort gegeben, wo ethnisch mongolische Missionare dienten, da es zu dieser Zeit in der Mongolei weder Pfähle noch Patriarchen gab. In jüngerer Vergangenheit wurde ein ähnliches Phänomen aus Sibirien berichtet. Ein kürzlich vom russischen Novosibirsk zurückgekehrter Missionar schrieb: „Während meiner Zeit dort hatte ich die einzigartige Gelegenheit für die Ankunft zweier amerikanischer Patriarchen anwesend zu sein, die an zwei separaten Terminen die ersten patriarchalischen Segen für sibirische Heilige aussprachen. Dabei kam, unter einer relative kleinen Zahl von Segnungen, ein umwerfender Anteil von Repräsentanten von jedem einzelnen Stamm Israels zum Vorschein.”50

Durch meine Nachforschungen in die Aussagen über die patriarchalischen Abstammungen habe ich eine starke, signifikante Korrelation zwischen Abstammungen von bestimmten Stämmen und bestimmten ethnisch-nationalen Gruppen gefunden. Obwohl dies keinen wissenschaftlichen Beweis liefert, sollte es uns dennoch dafür öffnen, die Möglichkeit einer gemeinsamen Abstammung der amerikanischen Indianer und der heutigen Mongolen und Sibirier von außerhalb Ostasiens und vielleicht sogar vom alten Israel in Erwägung zu ziehen. Vielleicht repräsentieren manche genetischen Elemente dieser Gruppe die Genetik des alten Israels nicht sogar besser, als die Genetik der heutigen jüdischen Bevölkerung es tut, welche im großen Umfang die Gene ihrer Nachbarn assimiliert haben.

Datieren der DNS

Der einzige Teil der Daten, welcher bisher noch nicht in Harmonie mit der Buch Mormon Geschichte gebracht wurde, ist die zeitliche Abstimmung. Viele Wissenschaftler datieren die genetischen Divergenz der amerikanischen Indianer auf Volkswanderungen zwischen 10.000 und 15.000 BC, an Stelle von kurz nach 600 BC, wie es im Buch Mormon erzählt wird. Mitochondriale Untersuchungen von Neuer Welt DNS haben zu einer großen Diskrepanz bei der Schätzung des Datums der Divergenz geführt. Ann Gibbons berichtet: „Diese ganze Uneinigkeit veranlasst Stanford Universitätslinguist Dr. Joseph Greenberg dazu, die neuen mtDNS-Daten einfach zu ignorieren. Er sagt: ‚[Die Daten] scheinen jedes Mal zu einer anderen Schlussfolgerung zu führen. Ich tendiere dazu die mtDNS Beweise auf die Seite zu legen. Ich warte, bis sie das auf die Reihe bekommen’”.51

Martin Tanner erklärt:

Die Idee, dass es die Haplogruppe X schon seit 10 bis 15 tausend Jahren in ganz Amerika gibt, basiert einzig und alleine auf der Annahme des Hardy-Weinberg Equilibriums, welches folgendes mit einschließt: (1) komplett neutrale Varianten, (2) keine Mutation, (3) keine Völkerwanderung, (4) konstante, nahezu grenzenlose Bevölkerungsgröße, und (5) komplett zufällige Auswahl der Fortpflanzungspartner. In der Buch Mormon Erzählung treffen die meisten dieser Hardy-Weinberg Equilibrium Annahmen nicht zu. Die Wanderung durch die Wildnis, die Ozeanreise und die Kolonisierung der Neuen Welt resultieren in einem Muster der genetischen Auslese und DNS Veränderung, die sich von den Konditionen in Lehis Heimat unterscheiden. Nahe verwandte Individuen haben einander geheiratet und wir haben es mit einer anfangs sehr kleinen Gruppe zu tun, keiner annähernd unbegrenzt großen Bevölkerung, was die Verteilung von DNS Markern und Vererbung über Zeit dramatisch verändern würde. Wenn wir diese Annahmen von der Haplogruppe X an Stelle der Hardy-Weinberg Annahmen anwenden, könnte die Haplogruppe X erst vor ein- oder zweitausend Jahren eingeführt worden sein, also weit später als die zehn- bis fünzigtausend Jahre unter den Hardy-Weinberg Annahmen”.52

DNS Forscher Dr. Mark Seielstad und Kollegen merkten einige der Probleme mit den frühen Datierungen an: „Unsere Ergebnisse widersprechen nicht den früheren Studien von mtDNS und den Autosomen, deren Standardabweichungen groß waren und deren Autoren mehrere Gründe für ihre Erwartung gaben, dass ihre Daten die Ankunft der ersten Menschen in Amerika zu früh platzieren würden. Zudem macht eine spätere Ankunft auf dem Kontinent das Konzept der amerikanisch-indianischen Sprachfamilie plausibler; oder umgekehrt – wenn man die rapide linguistische Veränderung bedenkt – dann bedeutet die Existenz einer einheitlichen amerikanisch-indianischen Sprachfamilie, dass Amerika erst vor relativ kurzer Zeit besiedelt wurden, wie wir hier schon nahegelegt haben.”53 Obwohl die übereinstimmende wissenschaftliche Meinung die amerikanischen Völker noch immer weit vor den Lehiten datiert, sind die Datierungsmethoden sehr von Annahmen abhängig, die nicht unbedingt allgemeingültig sind und eine hohe Fehlerquote besitzen. Viele Schätzungen über die Zeit der Besiedlung Amerikas sind in jüngsten Jahren stark gekürzt worden. Die Zeit wird zeigen, ob die gegenwärtigen Berechnungen halten werden oder ob weitere Revisionen notwendig sind.

Indianer, Amerikanische Ureinwohner oder Lamaniten?

Was immer man im strittigen DNS Thema glaubt, die Attacken der Kritiker auf die HLT-Schriften, welche die amerikanischen Indianer als „Lamaniten” bezeichnen, können nur hypokritisch erscheinen, solange man diese Völker auch fünf Jahrhunderte nach Columbus noch fälschlicherweise als „Indianer” bezeichnet. Die pseudowissenschaftliche Bezeichnung „Amerindian”, die von Herrn Murphy benutzt wird, umgeht nicht das Problem, dass „Native Americans” überhaupt keine Indianer sind. Selbst die Bezeichnung „Native Americans” oder „Einheimische/Ureinwohner” sind problematisch, da eine Einwanderung von einem Heimatland in der östlichen Hemisphäre sowohl von nichtmormonischen Gelehrten, als auch Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gleichermaßen anerkannt wird. Für die heutigen Völker benutzten Bezeichnungen wie „Latino” und „Spanisch” basieren einzig und alleine auf der europäischen Zumischung und sagen nichts über die vorkolumbischen Wurzeln aus. Obwohl das Wort „Indianer” bei vielen Gelegenheiten von Joseph Smith und anderen Kirchenführern benutzt wurde, ist es in den HLT-Schriften überhaupt nicht zu finden. Möglicherweise reflektiert die dort benutzte Bezeichnung „Lamaniten” die Tatsache, dass der Schöpfer deren Herkunft besser versteht als die meisten Wissenschaftler.

Fakten, Theorien, and Konsens

Als ich an der Medizinhochschule studierte, glaubten die Ärzte, dass Hormonersatz-Therapie (HET) substanzielle kardiologische Vorteile bot ohne erhöhtes Krebsrisiko für die durchschnittliche Frau nach den Wechseljahren. Eine Vielzahl anscheinend gut entworfener, groß angelegter Studien hatte dies bestätigt. Während ich in einem osteuropäischen Land Forschung für das öffentliche Gesundheitssystem durchführte, wurde ich von einem örtlichen Kardiologen informiert, dass sie HET nicht anwandten, da man glaubte, dass es das Risiko für Krebs erhöht. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich noch, dass diese Gemeinde noch etwas hinterwäldlerisch war, da sie Ansichten aufrechterhielt, die im klaren Gegensatz zu einer großen Menge an medizinischer Literatur standen. Neuere US Studien kommen jedoch zu dem Schluss, dass traditionelle HET Ansätze das Krebsrisiko signifikant erhöhen und keine kardiovaskulären Nutzen bieten, was zu einer gründlichen Umkehr von früheren Lehren führte, welche zuvor noch als Grundlage für die medizinische Behandlung von Millionen von Frauen gedient hatten. Die ursprünglichen HET Studien waren wesentlich solider als viele ethnisch-historischen und anthropologischen Studien, die sich auf weniger Datenpunkte stützen können. Man könnte hier eine Vielzahl von Beispielen zitieren, wo einst weitläufig anerkannte Theorien, von denen man glaubte, sie seien peinlichst genau bewiesen, durch neuere Daten widerrufen wurden. Fast jedes Jahr bringt unerwartete Entdeckungen, die drastische Revisionen bestehender Theorien notwendig machen. Die meisten wären überrascht zu erfahren, auf wie wenigen Datenpunkten die jetzigen Konsenstheorien für die Besiedelung Amerikas, wie zum Beispiel die Bering Landbrückentheorie, gestützt sind, und wie viele Forscher auf diesem Gebiet unterschiedlichster Meinungen sind. Jüngere archäologische Entdeckungen in Südamerika, die älter als die Nordamerikas erscheinen, haben manche Forscher dazu gebracht die Pazifische Kolonisationstheorie zu bevorzugen, während andere darauf hinweisen, dass die Datenlage noch zu dünn ist um die Debatte abschließen zu können.

Es ist faszinierend, wenn man überlegt, wie oft der wissenschaftliche Konsens sein Urteil schon ändern musste, aber der gesellschaftliche Gedächtnisschwund führt dazu, dass jede neue Theorie als Fakt verkündet werden kann, und zwar mit der selben Bestimmtheit, wie dies für die gerade ersetzte Theorie der Fall war. Obwohl die Experten die Grenzen ihrer Daten und Theorien erkennen, führt die Popularisierung solcher Theorien oftmals zu einer Überinterpretation. Ein aufmerksamer Cartoonzeichner scherzte: „Meine Meinungen haben sich geändert, aber nicht die Tatsache, dass ich recht habe”.54

Das angeborene menschliche Bedürfnis nach Antworten hat schon immer dazu geführt, dass Schlussfolgerungen trotz unzulänglicher Beweise überinterpretiert wurden. Wenige sind in der Lage für mehrere Möglichkeiten offen zu sein oder ein Urteil zu vertagen, bis bessere Daten zur Verfügung stehen.

Der wahre Test unseres Verständnisses als Wissenschaftler sowie unsere Erkennungsgabe als Christen liegt nicht in unserem Bekenntnis zu schon allgemein akzeptierten Feststellungen der Vergangenheit, sondern in unserer Fähigkeit gegenwärtige Wahrheiten zu identifizieren. Die Pharisäer behaupteten, sich zu den alten Propheten zu bekennen, aber sie erkannten den lebendigen Christus, von dem die Propheten Zeugnis gegeben hatten, nicht an: „Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt” (Johannes 9:29). Viele selbsternannte Gelehrte beanspruchen nur all zu gerne den Mantel der Wissenschaft für ihre Billigung von dem, was schon allgemein bekannt ist, lassen jedoch ein fehlendes Verständnis für die Prinzipien erkennen, auf denen die Entdeckungen basierten, indem sie die Möglichkeiten verwerfen, die sich nicht mit ihren persönlichen Ansichten vereinbaren lassen. Wir sind alle die Nutznießer von Theorien und Prinzipien, die starken Widerstand überwinden mussten, bevor sie allgemein anerkannt wurden. Große Wissenschaftler und Erfinder haben schon immer die Gabe besessen wirkliche Fakten von unbewiesenen Annahmen oder populärem Konsens zu trennen, und sind ihren eigenen Visionen nachgegangen ohne auf die Geringschätzungen kurzsichtiger Kritiker Rücksicht zu nehmen. Obwohl man vom Konsens manches lernen kann, werden diejenigen, die sich ausschließlich darauf verlassen, in Regenzeiten untergehen. Wir sollten in unserem Glauben nicht auf den immer wechselnden populären oder akademischen Konsens setzen – dem Treibsand kleiner Geister – sondern der Einladung Christi folgen, auf seinen Felsen zu bauen. Er erklärt: „Ich bin der Herr, dein Gott, ich bin intelligenter als sie alle.” (Abraham 3:19).

„Selbstmordanschlag” der Christlichen Kritiker

In ihren Versuchen die Lehren der Kirche Jesu Christi zu diskreditieren, klammern sich manche christliche Kritiker an den Behauptungen von Geisteswissenschaftlern aus der Gruppe der Dissidenten und ehemaligen Mormonen fest, die besagen, dass moderne DNS-Beweise die Buch-Mormon-Geschichte als falsch beweisen. Die Herausforderung durch DNS- und Datierungsargumente betrifft aber nicht nur HLT-Lehren, obwohl Kritiker dies gerne so darstellen. Dieselben Argumente stellen ebenso für die allgemeine biblische judeo-christliche Weltanschauung eine Herausforderung dar. Streng ausgelegt sagt die biblische Chronologie aus, dass die Menschheit seit nur 6.000 Jahren auf der Erde ist und eine umfassende Flut ungefähr im Jahre 2350 BC stattgefunden hat. Wenn alle Menschen von Eva abstammen, warum haben dann nicht alle Menschen dieselbe mitochondriale DNS? Wo ist der archäologische Beweis einer großen weltweiten Flut? Gott versprach Abraham: „Ich will dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand (Genesis 22:17). Dennoch wurde bisher kein abrahamisches Y-Chromosom unter den heutigen Juden identifiziert, die sich ja als Kinder Abrahams sehen. Es nicht im Rahmen dieser Präsentation, auf diese Themen einzugehen, aber die Versuche der Kritiker, die HLT-Lehren als unwissenschaftlich und irrational zu charakterisieren, obwohl sie nicht in der Lage sind ähnliche Standards objektiver Kontrollen bei Ihren eigenen Lehren anzuwenden, ähnelt einem „Selbstmordanschlag”. Es erscheint ausgesprochen bizarr, wenn eine christliche Gruppe wie Living Hope Ministries einen agnostischen Evolutionswissenschaftler als ihren Experten einspannt um die HLT-Kirche in der Buch Mormon DNS Streitfrage herauszufordern. Man wundert sich, ob deren Verehrer ihre Äußerungen weiterhin mit so viel Leichtgläubigkeit akzeptieren würden, wenn man sie über das eine oder andere Ereignis in der Bibel befragen würde. Jede Religion beinhaltet auch Glaubensgut, welches außerhalb des sich immer ändernden wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Konsenses bewegt. Wäre populärer Konsens die Basis für religiösen Glauben, was bliebe übrig? Studien belegen, dass die meisten Amerikaner heutzutage nicht an die Auferstehung glauben.55 Behauptungen, dass die HLT-Lehren wissenschaftlich nicht haltbar sind, während die anderer Glaubensrichtungen gut dokumentiert seien, sind im wesentlichen unehrlich.

Wissenschaftler oder Partisanen?

So weit mir bekannt, ist es den Kritikern zum Thema Buch Mormon DNS bisher nicht gelungen, eine einzige wissenschaftliche Publikation [in einem Fachjournal] zu generieren die kollegialer Überprüfung bedarf. Obwohl die Validierung von Studienkontrollen in der Prüfung von wissenschaftlichen Hypothesen absolut unerlässlich ist, haben Herr Murphy und andere Kritiker, ohne jegliche Validierung, die Annahme akzeptiert, dass heutige jüdische Bevölkerungen eine vollständige Kontrolle für altertümliche DNS darstellen. Diese Annahme alleine demonstriert die profunde Ignoranz bezüglich der ethnischen Dynamik jüdischer Geschichte. Obwohl die Autoren der ursprünglichen Studien wiederholt und explizit kommentieren, dass ihre Studien jüdischer Bevölkerungen nicht zwingend beweisen, dass die Haplotypen in Frage frühe israelitische Genetik reflektieren, verschweigen Herr Murphy und andere Kritiker diese Warnung. Herr Murphy verschweigt das Fehlen jeglicher bedeutender mtDNS-Homologie unter heutigen jüdischen Gruppen, welches einer seiner fundamentalen Argumente gegen die HLT-Ansichten unterminiert. Die interne Kontrolle, die er angibt, die Lemba, ist schon des Ursprungs wegen nicht mit der Lehiten Kolonie oder verlorenen Stämmen vergleichbar und hält nicht dem mtDNS-Test stand, den er wiederum für amerikanische Indianer auferlegt. Er verschweigt, dass es keinen Grund für die Erwartung gibt, dass Cohen Priester, die den CMH tragen, den einzigen Haplotypen, der signifikante Homogenität unter jüdischen Gruppen weltweit aufweist, überhaupt unter den Lehiten anwesend hätten sein sollen. Murphy berichtet nicht die Anwesenheit eines Gründer-Y-Chromosom-Haplotypen der sowohl in jüdischen Gemeinden weltweit, als auch häufig in amerikanischen Indianern vorhanden ist. Er präsentiert keine Daten, welche die Annahme, dass Mongolen und Sibirier des Altertums und heutige Völker ähnliche Genetik haben sollten und ignoriert sowohl ethnisch-historische und genetische Daten von fernöstlichen Völkern, welche dramatische genetische Veränderungen im Laufe der Zeit aufzeigen. Seine Schriften zeigen keine Anzeichen eines ernsthaften Versuches, die Ereignisse die im Buch Mormon und der Bibel beschrieben werden und deren möglichen Einfluss auf die Genetik zu analysieren; statt dessen verlässt er sich auf Annahmen und Karikatur. Herr Murphy würde wohl daran tun sich Wissen über die ethnische Geschichte der Juden, Genetik und die Heiligen Schriften anzueignen. Murphys autoritäre Verkündung, dass das „BoMor [Buch Mormon] aus den persönlichen Auseinandersetzungen Joseph Smiths mit Gott zustande gekommen ist”56 und viele ähnliche Aussagen demonstrieren seine Voreingenommenheit und seine Agenda. Er stellt HLT-Einstellungen bezüglich amerikanischer Indianer als falsch dar57 und ignoriert den starken und beständigen Einsatz der Kirche im Dienste der Interessen amerikanischer Indianer, welcher auf Zeiten zurückgeht, in denen diese von der US Regierung kaum als Menschen anerkannt wurden. Eine Prüfung der schwerwiegenden Probleme mit Herrn Murphys Behauptungen zeigt, dass seine Abfassungen kaum den Standard derer erfüllen, die mit Genetik, Geschichte und den Heiligen Schriften vertraut sind, und dass Kritiker wahrscheinlich weiterhin ihre primäre Zuhörerschaft unter unzufriedenen ex-Mormonen und Anti-Mormonen finden werden. Behauptungen von Kritikern wie Simon Southerton, dass moderne jüdische und amerikanisch Indianische DNS-Daten vernichtende „wissenschaftliche Beweise gegen die HLT-Kirche58darstellen, zeigen nur die profunde intellektuelle Armut, die in den Argumenten der Kritiker enthalten ist auf.

Als ich in Russland als Missionar diente, zitierten Atheisten oft den Kosmonauten Yuri Gagarin, der nach einer Reise im All sagte – „Ich habe dort oben keinen Gott gesehen”, die dann den Schluss zogen, „deswegen existiert Gott nicht”. Schlecht begründete DNS-Kritik an traditionellen HLT-Lehren finden ihren Ursprung in simplistischer Ignoranz, falschen Annahmen, und non sequitur Logik. Die Behauptungen der Kritiker, dass DNS-Daten die HLT-Lehren widerlegen, spiegeln nicht den Konflikt eines denkenden Menschen bezüglich Wissenschaft und Religion wider, sondern sind für Medien gemachte Aussagen, die sensationelle Überschriften anstiften, denen rudimentäre wissenschaftliche Standards fehlen. Die Kritiker zeigen, dass ein wenig Wissen eine gefährliche Sache ist. Jemand der die Limitationen nicht versteht, die sich aus den wenigen Datenpunkten in seinem Besitz ergeben, und nicht in der Lage ist Annahmen von Tatsachen zu unterscheiden – jemand mit Wissen aber ohne Weisheit – ist oft noch hoffnungsloser in seiner Ignoranz als derjenige, der überhaupt nichts weiß. Wahrlich, ”..o Herr..wir wissen, dass Du imstande bist, große Macht zu erzeigen, die dem Verständnis der Menschen gering erscheint.” (Ether 3:5). Die Unfähigkeit oder Unwilligkeit vieler Seine Macht anzuerkennen, zeigt letztendlich Engstirnigkeit anstatt Gelehrsamkeit. Wir brauchen keine Entschuldigung für unsere Propheten. Wir können viel über unsere Welt von ihnen lernen. Von vielen Dingen im Buch Mormon, welche Kritiker zuvor als unmöglich oder anachronistisch bezeichnet hatten, ist inzwischen nachgewiesen worden, dass sie existiert haben.59 Viele der Aussagen, welche gegenwärtig von Kritikern als „Beweise” für die mormonische Lüge aufgeführt werden, werden eines Tages als die bemerkenswertesten Beweise für die prophetische Mission von Joseph Smith anerkannt werden. Wir können darin Trost finden, dass viele ehrliche und scharfsichtige Menschen die Heuchelei derer durchschauen, die mit Verschlagenheit in die Irre führen.

Schlussbemerkung

Die jüngste explosionsartige Zunahme von DNS-Daten hat zu einer erheblichen Zunahme an Information über unsere Wurzeln geführt. Dennoch habe manche daraus Schlüsse gezogen und publiziert, die weit über das hinausgehen, was durch die Daten unterstützt wird. Die Behauptungen der Kritiker, das DNS-Beweise die traditionellen HLT-Lehren über die Abstammung der amerikanischen Indianer widerlegen, basieren auf Missverständnissen oder Falschdarstellungen von Wissenschaft, sowie fehlendem Wissen über Geschichte und die Heiligen Schriften. Es gibt immer noch vieles, was wir nicht wissen bezüglich der Genetik altertümlicher und moderner Völker, aber ein gründliches Studium zeigt, dass die Lehren der HLT-Propheten in völliger Übereinstimmung mit existierenden DNS-Daten sind.


Fußnoten

1 Smith, Joseph. History of the Church. vol. 1, S. 315.

2 Eine oft verwendete Abkürzung für die ‚Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage’ oder deren Mitglieder ist ‚HLT’

3 Kimball, Spencer W. “Of Royal Blood.” Ensign, July 1971.

4 Der englische Begriff „Native American” wird in diesem Dokument mit „amerikanische Indianer” übersetzt (Anm. d. R).

5 Mitochondriale DNS befindet sich in einem Organ der Zelle, genannt Mitochondrium. Da alle Menschen ihren biologischen Ursprung in der befruchteten Eizelle ihrer Mutter haben, wird mtDNS immer von Mutter zu Kind vererbt. Im Gegensatz dazu, werden nukleare DNS (Desoxyribonukleinsäuren) oder Chromosome, die sich im Zellkern befinden von Mutter und Vater vererbt. Nukleare DNS enthält den größten Teil des Erbgutes. Sogenannte Y Chromosome kommen jedoch immer vom Vater und bestimmen unter anderem das männliche Geschlecht. DNS jeglicher Art kann bestimmte Marker -bestimmte charakteristische Sequenzveränderungen – beinhalten die nach von der Natur vorgegebenen Regeln vererbt werden können (Anm. d. R).

6 Murphy, Thomas. “Lamanite Genesis, Genealogy, and Genetics.” http://www.mormonscripturestudies.com/bomor/twm/lamgen.asp . Referenced 30 May 2004.

7 Murphy, Thomas. “Skin, Seed, and the Mistakes of Men in the Book of Mormon.” www.tungate.com/skinseed5.pdf . Referenced 30 May 2004.

8 Haplogruppen sind Gruppierungen charakteristischer Merkmale der DNS (Anm. d. R).

9 MG Thomas, ME Weale, AL Jones, et. al. “Founding mothers of Jewish communities: geographically separated Jewish groups were independently founded by very few female ancestors.” American Journal of Human Genetics, 70:6 (June 2002), 1411-1420.

10 Wade, Nicholas. “In DNA, New Clues to Jewish Roots.” The New York Times (May 14, 2002): F1 (col. 1). http://www.nytimes.com/2002/05/14/science/social/14GENE.html .

11 M.G. Thomas, ME Weale, AL Jones, et. al. “Founding mothers of Jewish communities: geographically separated Jewish groups were independently founded by very few female ancestors.” American Journal of Human Genetics, 70:6 (June 2002), 1411-1420.

12 Wade, Nicholas. “In DNA, New Clues to Jewish Roots.” The New York Times (May 14, 2002): F1 (col. 1). http://www.nytimes.com/2002/05/14/science/social/14GENE.html .

13 Merriwether DA, Rothhammer F, Ferrell RE. “Distribution of the four founding lineage haplotypes in Native Americans suggests a single wave of migration for the New World.” Am. J. Phys. Anthropol.. 98:411-430 (1995).

14 Vajda, Edward J. http://pandora.cii.wwu.edu/vajda/ea210/SiberianOriginsNA.htm

15 Murphy, Thomas, “Lamanite Genesis, Genealogy, and Genetics.” http://www.mormonscripturestudies.com/bomor/twm/lamgen.asp. Referenced 30 May 2004.

16 Theunissen, Izelle. “Every Gene Tells a Story.” Science in Africa: February 2003. http://www.scienceinafrica.co.za/2003/february/gene.htm .

17 Ortega, Tony. “Witness for the Persecution.” New Times Los Angeles, April 20-26, 2000.

18 http://dougsaythis.blogspot.com/2005/09/lamanites.html

19 DM Behar, D Garrigan, ME Kaplan, et al. “Contrasting patterns of Y Chromosome variation in Ashkenazi Jewish and host non-Jewish European populations.” Hum Genet (2004) 114:354-365.

20 MF Hammer, AJ Wood, ET Wood, et al. “Jewish and Middle Eastern non-Jewish populations share a common pool of Y-chromosome biallelic haplotypes.” Proceedings of the National Academy of Science vol. 97 no. 12 (June 6, 2000), pp. 6769-6774. (Page 6770 Table 1, See translation for 1C in Y Chromosome Consortium, “A Nomenclature System for the Tree of Human Y-Chromosomal Binary Haplogroups, Genome Res (2002) 12:339-348).

21 P Shen, T Lavi, T Kivisild, et al. Reconstruction of Patrilineages and Matrilineages of Samaritans and other Israeli Populations from Y-chromosome and Mitochondrial DNA Sequence Variation. Human Mutation 24: 248-260 (2004). (M242 is another label for the Q-P36 group).

22 SL Zegura, TM Karafet, LA Zhivotovsky, M.F. Hammer, High-resolution SNPs and microsatellite haplotypes point to a

single, recent entry of Native American Y chromosomes into the Americas, Mol. Biol. Evol. 21 (2004) 164–175.

23 MF Hammer, VF Chamberlain, VF Kearney. “Population structure of Y chromosome SNP haplogroups in the United States and forensic implications for constructing Y-chromosome STR databases. Forensic Science International 2005 Dec 3 [epub ahead of print]

24 SL Zegura, TM Karafet, LA Zhivotovsky, M.F. Hammer, High-resolution SNPs and microsatellite haplotypes point to a single, recent entry of Native American Y chromosomes into the Americas, Mol. Biol. Evol. 21 (2004) 164–175.)

25 Seielstad, Mark T. “A novel Y chromosome variant puts an upper limit on the timing of the first entry into the Americas.” Am J. Human Genet. 73 (2003):700-705.

26 Forbes, Douglas. Personal Communication, 21 November 2005.

27 SL Zegura, TM Karafet, LA Zhivotovsky, et al. High-Resolution SNPs and Microsatellite Haplotypes Point to a Single, Recent Entry of Native American Y Chromosomes into the Americas. Mol. Biol. Evol. 21(1):164-175. (2004)

28 http://dougsaythis.blogspot.com/2005/09/lamanites.html

29 DM Behar, MG Thomas MG, K Skorecki, et al.. “Multiple Origins of Ashkenazi Levites: Y Chromosome Evidence for Both Near Eastern and European Ancestries.” American Journal of Human Genetics 73:4 (October 2003): 768-769.

30 Bradman, Neil, Dror Rosengarten, and Karl L. Skorecki. “The Origins of Ashkenazic Levites: Many Ashkenazic Levites Probably Have a Paternal Descent from East Europeans or West Asians.” Proceedings of the 6th International Conference on Ancient DNA and Associated Biomolecules, July 21-25, 2002.

31 David Keys. Catastrophe: An Investigation Into the Origins of the Modern World. New York: Ballantine Books, 2000, pp. 99-100.

32 MF Hammer, AJ Wood, ET Wood, et al. “Jewish and Middle Eastern non-Jewish populations share a common pool of Y-chromosome biallelic haplotypes.” Proceedings of the National Academy of Science vol. 97 no. 12 (June 6, 2000), pp. 6769-6774.

33 ME Weale, L Yepiskoposyan, RF Jager, et al. Armenian Y chromosome haplotypes reveal strong regional structure within a single ethno-national group. Human Genetics. 109:659-674 (2001). http://www.ucl.ac.uk/tcga/tcgapdf/Weale-HG-01-Armenia.pdf

34 Kraft, Dina. “DNA tests suggests Jews, Palestinians share common ancestry.” Associated Press. 10 May 2000.

35 Butler, John M. Addressing Questions Surrounding The Book of Mormon and DNA Research,” Farms Review, February 2006.

36 A Helgason, B Hrafnkelsson, JR Gulcher, et al. “A Population-Wide Coalescent Analysis of Icelandic Matrilineal and Patrilineal Genealogies: Evidence for a Faster Evolutionary Rate of mtDNA Lineages than Y Chromosomes,” American Journal of Human Genetics, 72: 1370-1388 (2003).

37 DA Merriwether , WW Hall, A Vahlne, RE Ferrell. “mtDNA variation indicates Mongolia may have been the source for the founding population for the New World.” Am J Hum Genet. 1996 Jul; 59(1): 204-12.

38 “Summary of Mitochondrial DNA New World Haplogroups in Humans Worldwide.” National Park Service Archaeology and Ethnography Program Kennewick Man homepage. http://www.cr.nps.gov/aad/kennewick/t_ktable2.htm and http://www.cr.nps.gov/aad/kennewick/t_kfig2.htm. Accessed 1 May 2004.

39 Reid, Howard. “Mysterious Mummies of China.” PBS NOVA broadcast. 20 January 1998. Transcript at http://www.pbs.org/wgbh/nova/transcripts/2502chinamum.html .

40 “Summary of Mitochondrial DNA New World Haplogroups in Humans Worldwide.” National Park Service Archaeology and Ethnography Program Kennewick Man homepage. http://www.cr.nps.gov/aad/kennewick/t_ktable2.htm and http://www.cr.nps.gov/aad/kennewick/t_kfig2.htm. Accessed 1 May 2004.

41 “Summary of Mitochondrial DNA New World Haplogroups in Humans Worldwide.” National Park Service Archaeology and Ethnography Program Kennewick Man homepage. http://www.cr.nps.gov/aad/kennewick/t_ktable2.htm and http://www.cr.nps.gov/aad/kennewick/t_kfig2.htm. Accessed 1 May 2004.

42 L Wang, H Oota , N Saitou, et al. “Genetic structure of a 2,500-year-old human population in China and its spatiotemporal changes.” Mol Biol Evol. 2000 Sep;17(9):1396-400.

43 L Wang, H Oota , N Saitou, et al. “Genetic structure of a 2,500-year-old human population in China and its spatiotemporal changes.” Mol Biol Evol. 2000 Sep;17(9):1396-400

44 http://www.whymarryjewish.com/j2k.html

45 See Simon Burckhardt in A Historical Address of the Jewish People, Ed. by Eli Baranavi, Schocken Books, New York, 1992.

46 Elazar, Daniel J. “Can Sephardic Judaism be reconstructed?” Jerusalem Center for Public Affairs. http://www.jcpa.org/dje/articles3/sephardic.htm . Accessed 1 June 2006.

47 Pollack, Robert. “The Fallacy of Biological Judaism.” Forward. March 7, 2003. http://www.forward.com/issues/2003/03.03.07/oped4.html

48 DM Behar, D Garrigan, ME Kaplan, et al. “Contrasting patterns of Y Chromosome variation in Ashkenazi Jewish and host non-Jewish European populations.” Hum Genet (2004) 114:354-365.

49 Elazar, Daniel J. “Can Sephardic Judaism be reconstructed?” Jerusalem Center for Public Affairs. http://www.jcpa.org/dje/articles3/sephardic.htm . Accessed 1 June 2006.

50 Carr, Jeffrey. Personal correspondence, 28 July 2006.

51 Gibbons, Ann. “The Peopling of the Americas.” Science. Vol. 274 #4. October 1996.

52 Tanner, Martin S. Personal communication, April 2004.

53 M  Seielstad, N  Yuldasheva, N Singh. A Novel Y-Chromosome Variant Puts an Upper Limit on the Timing of First Entry into the Americas. Am J Hum Genet. September 2003; 73(3): 700–705.

54 Brilliant, Ashleigh. Potshots (undated).

55 Thomas Hargrove and Guido H. Stempel III. “Most don’t believe in the resurrection.” Detroit News, 9 April 2006. http://www.detnews.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20060409/LIFESTYLE04/604090330/1041

56 Murphy, Thomas. “Lamanite Genesis, Genealogy, and Genetics.” http://www.mormonscripturestudies.com/bomor/twm/lamgen.asp . Referenced 30 May 2004.

57 Barney, Kevin L. A Brief Review of Murphy and Southerton’s “Galileo Event.” http://www.fairlds.org/Book_of_Mormon/Brief_Review_of_Murphy_and_Southerton_Galileo_Event.html (accessed 24 July 2006)

58 Southerton, Simon. As quoted by Thomas Murphy in “Skin, Seed, and the Mistakes of Men in the Book of Mormon,” 18 April 2003. http://www.tungate.com/sinskinseed5.pdf . Accessed 8 July 2006.

59 Roper, Matthew. “Right on Target: Boomerang Hits and the Book of Mormon.” http://www.fairlds.org/pubs/conf/2001RopM.html

 

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Last Updated November 07, 2009
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