Die Prophezeiungen Joseph Smiths (1805-1844)

über Deutschland und die Deutschen

Ulrich Rückauer
FAIR Konferenz 2015
Darmstadt, Deutschland
05.06.2015


 

Einleitung

Einer der mächtigen Autoren des Buches Mormon beschreibt am Ende seiner irdischen Sendung das Schicksal seines Volkes mit den Worten:

„… ich sage, dass die Zeit mit uns vergangen ist, und auch unser Leben ist vergangen, als sei es für uns gleichsam ein Traum; denn wir sind ein einsames und ernsthaftes Volk, Wanderer, (…) ausgestoßen, geboren in Drangsal, in einer Wildnis, und von unseren Brüdern gehasst, woraus Kriege und Streitigkeiten entstanden sind; darum haben wir unsere Tage vertrauert.”[1]

Diese Einschätzung berührt mich seit meinem achtzehnten Lebensjahr, in dem ich damit begann, diese Worte auf uns Deutsche zu beziehen.

Der irische Dramatiker George Bernard Shaw (sagt 1933 im Metropolitan Opera House in New York über die Zukunft der Politischen Wissenschaften in Nordamerika:

„Ich frage mich, wie viele von Ihnen jemals die Geschichte der Heiligen der Letzten Tage studiert haben. Sie stellen eine der höchst außergewöhnlichen Episoden der Besiedelung in der Welt durch Weiße dar. Sie sollten darüber lesen (…) – Brigham Young wurde unsterblich in der Geschichte als ein amerikanischer Mose dadurch, dass er sein Volk durch die Wildnis in ein nicht verheißenes Land führte, wo sie eine große Stadt (…) gründeten. Eine Körperschaft von Amerikanern war fähig, ihre gesamten Leben und tiefverwurzelten Ideen zu ändern.”[2]

Ich spreche heute über Joseph (Smith jun. – 1805-1844), den Propheten des Herrn in der Neuzeit, den ich im Folgenden „Joseph” nenne und seine Aussagen über Deutschland und die Deutschen. Sie sind in ihrer Wirkung nicht allein auf das 19. Jahrhundert gemünzt.

Und sie können und sollen uns, die wir uns entschlossen haben, Christus in einer säkularen Gesellschaft glaubwürdig nachzufolgen und bewusst daran zu arbeiten, eine Zionskultur in Europas Mitte auf- und auszubauen, helfen, die Werte in uns zu verinnerlichen, die Joseph im deutschen Volk gesehen hat.

Indem wir Josephs Prophetie in unserem Bewusstsein und Handeln verankern, brauchen wir uns nicht länger in mentale Korridore zurückziehen. Wir müssen nicht meinen, uns wegen unseres Glaubens an den lebendigen Christus gegenüber Dritten rechtfertigen oder in Kreisen der eigenen Kirche verteidigen zu müssen.

Die in persönlicher Überzeugung vorgetragene Positionierung gilt so nach außen wie nach innen.

Weder Sektenbeauftragte der staatstragenden Kirchen in diesem Land oder Menschen, die der Kirche den Rücken kehren („Aussteiger”), noch solche, die uns einreden wollen, hier im Herzen Europas sei bei den Mitgliederfamilien der Kirche etwas nicht richtig aufgestellt, was ursächlich sei mit einer Stagnation des zahlenmäßigen Wachstums, dürften sich in diese Richtung öffentlich äußern.

Wer der zahlenmäßig stärksten und ökonomisch gesündesten Nation Mitteleuropas dem Pass nach angehört, wird von Josephs Aussagen einbezogen.

Ich vertraue in meinem Vortrag der Kraft des gesprochenen Wortes. Deshalb verzichte ich bewusst auf übliche Anschauungsmittel einer Präsentation.

 

Einige der überlieferten Einschätzungen Joseph Smiths über Deutsche

Joseph rechtfertigt seinen Ruf, Prophet des Herrn zu sein

Die Kirche im deutschen Sprachraum erfährt ihre geschichtliche Bestimmung im Spannungsfeld der prophetischen Überzeugung Joseph Smiths – meisterlich vorgetragen in einer von dessen letzten öffentlich gehaltenen Reden – und der frühhistorischen Erfahrung von wirklichem Wachstum vereinzelter kirchlicher Missionsstützpunkte sowie dem anhaltenden Überlebenswillen der Heiligen der Letzten Tage trotz ihrer gesellschaftlichen dramatischen Brisanz.

Joseph ist in den letzten einhundert Tagen seines irdischen Wirkens zum Titan der Theologie mutiert und wird im Juni 1844 als authentischer Held des Glaubens in die Geschichte der jungen Kirche eingehen. Er lässt es sich nicht nehmen, am Hauptsitz der Kirche zu diesem Zeitpunkt noch einmal persönlich seinen Ruf als Prophet des Herrn zu rechtfertigen:

„Es ist mir schon immer zugefallen, meinen Zuhörern verborgene Geheimnisse – Neues, Unbekanntes – aufzudecken. Gerade dann, wenn manche Menschen glauben, ich hätte kein Recht auf die Schlüssel des Priestertums – gerade dann habe ich das größte Recht darauf.  (…)

Das gesamte Zeugnis lautet dahingehend, dass der Herr die Schlüssel des Priestertums in den Letzten Tagen einem Zeugen über alle Welt anvertrauen werde.”[3]

Der erste Kirchenführer lebt zu dieser Zeit mit seiner Familie in Illinois in Nauvoo, „seiner Stadt” – und die Heiligen gehen nach seinem, in diesem Monat Juni des Jahres 1844 erfolgten Ableben daran, sie sogleich „Josephs Stadt” zu nennen, bis dort das gesellschaftliche Leben ausschließlich von den Ikariern und danach von den Katholiken geprägt wird.

Joseph rät den Anwesenden und künftigen Generationen von Familien in der Kirche:

„Ich gebe allen den Rat, sich dem Vollkommeneren zuzuwenden und sich mehr und mehr in die Geheimnisse des Göttlichen zu vertiefen.”[4]

Unvermittelt trägt der Prophet in dieser Ansprache seine Leitgedanken zur Schriftauslegung vor und verbindet seine Unterweisung anschaulich mit der Feststellung:

„Die Deutschen sind ein erhabenes Volk. Die alten deutschen Übersetzer kommen einer fehlerfreien Übertragung sehr nahe, sie sind von den Übersetzern am ehrlichsten. Darum haben wir hier ein Zeugnis zu meinen Gunsten; es stützt die Offenbarungen, die ich in den letzten vierzehn Jahren verkündet habe.

Die alten deutschen, lateinischen, (alt-)griechischen und hebräischen Übertragungen besagen alle, dass es wahr ist: man kann sie nicht anfechten, und deshalb befinde ich mich in guter Gesellschaft.”[5]

Im überlieferten Originaltext liest sich diese Passage so:

“I have been reading the German, and find (their Bible) to be the most nearly correct translation, and to correspond nearest to the revelations which Got has given me fort he last 14 years.”[6]

Die Aussage des Propheten über den Charakter der Deutschen ist einige Tage später am Sonntag, dem 12. Mai 1844 erfolgt.

“The Germans are an exalted people. The old German translators are the most nearly correct and more honest of any of the translators; and therefore I get testimony to bear me out.”[7]

 

Joseph verheißt einen Durchbruch bei den weltweiten Missionsanstrengungen

Schon zwei Jahre zuvor verfasst Joseph in Nauvoo in Illinois in dem sogenannten Wentworth-Brief von 1842 auf Wunsch des Verlegers John Wentworth und des Journalisten George Barstow eine Erklärung (History of the Church 4,540), die als „Glaubensartikel der Kirche” bezeichnet und in der Ausgabe vom 1. März 1842 der frühen Kirchenzeitschrift „Times and Seasons”, auf Seite 709 veröffentlicht werden.

Darin schreibt Joseph:

“Our missionaries are going forth to different nations and in Germany”.
(Dt.: „Unsere Missionare gehen hin zu unterschiedlichen Nationen und nach Deutschland.”)

Es ist zu fragen, weshalb Joseph auch an dieser Stelle explizit das deutsche Volk nennt. Rein äußerlich ist die deutsche Nation nicht geeint. Zu Josephs Lebzeiten leben Deutsche in einer Vielzahl von Kleinstaaten, Fürstentümern und innerhalb großflächiger kirchlicher Besitzungen oder innerhalb historischer freier Reichsstädte in Deutschland.

Den Redakteuren beantwortet der Prophet 1842 ihre Frage auf seine Weise.

“The Standard of Truth has been erected. No unhallowed hand can stop the work from progressing. Persecutions may rage, mobs may combine, armies may assemble, calumny may defame. But the truth of God will go forth boldly, nobly, and dependent till it has penetrated every continent, visited every clime, swept every country, and sounded in every ear, unteil the purposes of God shall be accomplished and the Great Jehovah will say, “The work is done.””[8]

(Dt. „Das Banner der Wahrheit ist aufgerichtet. Keine unheilige Hand kann den Fortschritt dieses Werkes aufhalten. Verfolgungen mögen wüten, Horden mögen sich zusammenrotten, Armeen mögen aufgestellt werden, Verleumdung mag sich gegen uns richten, aber die Wahrheit Gottes wird vorwärtsschreiten, unerschrocken, erhaben und unbeirrbar, bis sie jeden Kontinent durchdrungen, jeden Breitengrad erreicht, jedes Land überzogen und in jedem Ohr erklungen ist, bis die Absichten Gottes verwirklicht sind und der erhabene Jahwe sagt: „Das Werk ist getan.””)

(In den Jahren 1851 und 1902 haben die Brüder einige redaktionelle Änderungen im Wortlaut dieser Glaubensartikel zugefügt – beispielsweise den Begriff „ordinances” durch „principles” ersetzt. Joseph kommentiert, die Kirche besitze an sich keine Glaubensartikel im engeren Sinn.)

Franklin D. Richards erwähnte auf einer Konferenz Konferenz die Profezeiungen des Propheten Joseph Über die Zukunft der deutschen Nationen, „daß Tausende und Zehntausende vom Hause Israel unter diesen Völkern wären.”
[9]

Die Erfüllung dieser Aussage erlebt Joseph jedoch nicht mehr.

Mit seinem für den Freund King Follet am offenen Grab gehaltenen öffentlichen Vortrag kurz vor Ende seines eigenen Lebens erreicht Joseph Smith den Höhepunkt seiner irdischen Sendung. In diesem Zusammenhang und während er in diesen Tagen wiederholt die deutsche Bibelausgabe liest, ist Joseph in seinen Deutschkenntnissen so weit vorangeschritten, dass er seinen Zuhörern Textabschnitte der Bibel in Deutsch vorträgt und ins Englische übersetzt.

Auf diese Weise billigt Joseph diesem ihm persönlich unbekannt gebliebenen Volk und einzelnen seiner ihm durchaus sehr vertrauten Angehörigen, die ab der Mitte der Dreißiger Jahre des vorletzten Jahrhunderts zum Sitz der Kirche strömen, mehrfach höchste Qualitäten und Werte zu.

Für Josephs Feststellung („Germans are an exalted people”) und seine begeisterte Einstufung einzelner deutscher Repräsentanten, befähigt zu sein, biblische Schrifttexte vom Original oder vorliegenden Abschriften authentisch in die deutsche Sprache übertragen und Übersetzer anderer Sprachen übertreffen zu können, braucht es nicht erst die Berichterstattung und Publikation vieler nachgefolgter, damals in Europa und Nordamerika schon weithin bekannter Reiseliteraten, die Joseph und seinen Nachfolger Brigham Young aufsuchen.

 

3. Josephs Missionsberufungen führen zu ersten Bekehrten deutscher Sprache

Bekehrte der Kirche aus deutschsprachigen Ländern, die außerhalb ihrer angestammten Heimat zum Evangelium finden, gibt es unter den ersten beiden Generationen von Pionierfamilien zuhauf. Die Gemeindegründungen in England (London), Illinois (Nauvoo), und im Territorium von Utah (Salt Lake City) vor 1850 und später an anderen zentralen Orten außerhalb Deutschlands und der Schweiz, ja Europas belegen es.

Der Prophet spricht auch auf den allgemeinen Konferenzen der Kirche seiner letzten Lebensjahre und kurz danach an die deutschen Brüder Missionsberufungen aus, bevor auf dem europäischen Festland Missionssitze eingerichtet werden. Es zeigt sich auch hier, dass in Zeiten großer innerer Anspannung und höchster politischer und gesellschaftlicher Bedrängnisse – wie in Europa in den Dreißiger Jahren und kurz vor Mitte des 19. Jahrhunderts – die Schlüsselträger des Priestertums am Sitz der Kirche Antworten erhalten und Weisung erteilen.

Obgleich die Länder der Schweizer Eidgenossenschaft und Deutschlands in ihrem Auftrag, durch die Apostel Erastus Snow (Skandinavien), Lorenzo Snow (Italien) und John Taylor (Frankreich) ein Missionswerk in Nord- und Mitteleuropa zu eröffnen, nicht angesprochen sind, wird gerade dort von diesen Mitgliedern des Rates der Zwölf das Werk der Verkündigung wegen der Führung des Geistes noch in diesen Jahren eingeleitet.

Josephs Aufzeichnungen belegen: Der Prophet macht es sich zur Gewohnheit, vormittags zwei Stunden Deutsch zu lernen und übt im Jahr 1844 sich täglich darin, Texte auch in Gegenwart Dritter, die diese Sprache beherrschen, laut vorzutragen.

Dass eine Vielzahl solcher Konvertiten bereits zu dieser Zeit mit ihren Familien am Hauptsitz der Kirche leben, ist offensichtlich. Schließlich beginnt die Geschichte der Bekehrung deutscher Staatsangehöriger in den Vereinigten Staaten, wo die ersten Emigranten deutscher Sprache mit der „Neureligion” vertraut gemacht werden und als Konvertiten zur Kirche stoßen.

Joseph verbindet am Beispiel einzelner biblischer Textpassagen, hier beispielsweise der Aussendungsrede des Herrn seine Absicht, die Zuhörer im Glauben zu stärken und zu erbauen mit der Demonstration seiner inzwischen erworbenen Sprachfertigkeiten, indem er in deutscher Sprache die Worte des Auferstandenen an dessen elf Apostel über deren weltweiten Verkündigungsauftrag vorträgt und auf Deutsch kommentiert:

„Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.”[10]

 

4. Grundsätzliches zu Bibelübersetzungen in Deutsch

Sehr lange vor Joseph Smith und gleichfalls lange vor Martin Luther und anderen Reformatoren deutscher Sprache liegen deutsche Übersetzungen des (lateinischen) Vulgata-Textes – der maßgeblichen Übersetzung der Bibel der römisch-katholischen Kirche – vor. Geistliche und Gelehrte, die den jungen protestantischen Kirchen angehören, akzeptieren die Vulgata jedoch wegen ihrer Fehler behafteten Ausgaben nicht.

Weil Luther mit großem Geschick seinen Mitmenschen „aufs Maul zu schauen” weiß, also in leicht verständliches Deutsch – das Meißner Kanzleideutsch, das nicht gleichbedeutend mit dem Dialekt Sachsens ist – überträgt, setzt sich sein Werk von Anfang an durch.

Eine vollständige Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache ist aber auch im Hochmittelalter eher selten. Schon bevor der Wittenberger D. Martinus Luther sein Turmerlebnis wahrnimmt und einige Jahre später seine vollständige Bibel („oder der gantzen heiligen Schrift” – so Luther) herausgibt, kennt man im Zeitraum von 1466 (Mentelin-Bibel) bis 1522 achtzehn deutsche Bibeldrucke.

 

Zum Wirken Orson Hydes (1805-1878) in Deutschland

Der Apostelmissionar Orson Hyde erkennt bereits auf seinem Weg nach Europa noch in Ohio, in den Vereinigten Staaten weilend, welchen Wert es hätte, den Offenbarungstext des Buches Mormon in deutscher Sprache zu besitzen.

Orson Hyde ist der erste offizielle hochrangige Repräsentant der gerade elf Jahre bestehenden Kirche, der das seit 1830 organisierte, von Belgien abgeteilte souveräne Königreich der Niederlande besucht. Er bereist ebenso als Erster das Gebiet des Deutschen Bundes, des Königreichs Preußen und Teile des „Dritten Deutschlands” (Großherzogtum Hessen, Herzogtum Nassau, Königreich Bayern), bevor er im Kaiserreich Österreich sowie im Osmanischen Reich in deren Metropolen mit starker jüdischer Präsenz Kontakte knüpft zu den religiösen Vertretern mosaischen Glaubens. Sie findet er in New York und in London, in Rotterdam und Amsterdam.

In Regensburg beginnt Hyde mit dem Erlernen der deutschen Sprache. Im September fährt er die Donau abwärts – auf diesem europäischen Strom, der so viele Länder durchfließt wie kein anderer Fluss auf dieser Erde – und kommt bis Wien, Budapest und Konstantinopel (Istanbul). Weiter geht es nach Jerusalem.

Dadurch gilt Hyde als der Erste in der Neuzeit, der auf drei Kontinenten das Evangelium verkündet und als erster Kirchenführer, der in Asien (und dem Heiligen Land) missioniert.

Hydes Wirken in Deutschland beschränkt sich nicht allein darauf, dass er die erste Missionsbroschüre in deutscher Sprache niederschreibt und im Eigenverlag herausgibt. Der Autor nennt diesen schmalen Band „Kurzer Überblick des Ursprungs und der Lehre der Kirche „Jesus Christ of Latter Day Saints” in Amerika, gekannt von Manchen unter der Benennung: „Die Mormonen.”

Orson Hyde ist auch der erste Apostel der Neuzeit, der in Deutschland lebt und es bereist. Er legt die maßgeblichen Grundlagen für die Verkündigung des Evangeliums in diesem Land: Jahrzehnte nach ihm bauen die Missionare und die Präsidenten der Mission auf das von Hyde in Deutsch vorliegende Quellenmaterial.

 

Wenig beachtete Phänomene
zahlenmäßiger Missionserfolge der Kirche unter Deutschen

Bezogen auf das deutsche Volk allein lässt die unmissverständliche Aufforderung des Herrn für die Wiederherstellungsphase der Kirche in der Neuzeit und deren Anstrengungen, die Lehre Christi unter christlichen Völkern zu verkünden und Josephs frühe Prophetie über die künftige Kirchenmitgliedschaft vieler Deutschen eine Reihe von Feststellungen zum Wachstum der Kirche in Deutschland zu.

 

1. Positive Entwicklungen im 19. Jahrhundert

  • Die allein aus Deutschland während des 19. Jahrhunderts und noch weit hinein in das folgende Jahrhundert Bekehrten stellen das weltweit größte Kontingent außerhalb des englischsprachigen Kirchenraums dar. Zugleich speist die Gruppe dieser deutschen Konvertiten im Fluss sämtlicher Emigranten Europas nach Nordamerika den größten Zustrom von Mitgliedern an den jeweiligen Sammelpunkt Zions bzw. Hauptsitz der Kirche.
  • Ein neu entstandener deutscher Nationalstaat, der letzte in Europas Historie des 19. Jahrhunderts, eröffnet neue Chancen für die erhöhten Anstrengungen der Missionare der Kirche, zur politisch-sozialen Veränderung eine theologisch-kirchliche Erneuerung mit vielen günstigen Perspektiven folgen zu lassen. So nimmt die Bekehrung deutscher Emigranten in England und in den Vereinigten Staaten von Amerika seit Mitte der 1830er Jahre ihren hoffnungsvollen Anfang.
  • Das Wachstum der Mitgliedschaft der Kirche in Deutschland – während der ersten „Deutschen Mission” – geht anfangs (der parallel einsetzenden Auswanderungen dieser Neubekehrten wegen) nur allmählich voran. Doch sind es gerade diese männlichen Konvertiten, die mit ihrem Missionsauftrag sehr rasch in die alte Heimat zurückkehren, ihre eigenen Verwandten, früheren Arbeitskollegen und Weggefährten aufsuchen und ihnen die Botschaft des Evangeliums unterbreiten.
  • Und sie, die zusammen mit ihren Glaubensbrüdern aus der deutschsprachigen Schweizer Konföderation das Gottesreich aufrichten und die Heiligen stärken, erleiden mehr als Missionare der Kirche in irgendeiner anderen Nation dieser Erde zu dieser Zeit in Baden und in Berlin, im Berner Oberland und in Böhmen, in Österreich und in Oberschlesien jede Form der Ablehnung und Verfolgung, des Arrests und der Ausweisung.
  • Die Kirchenführer des 19. Jahrhunderts sagen Jahrzehnte voraus, dass nach dem Untergang der Monarchien das Licht des Evangeliums im deutschen Sprachgebiet reiche Frucht tragen wird. Im Jahr 1961 verzeichnen die Missionen der Kirche in Deutschland fast 2500 Bekehrtentaufen.
  • Die ausschließlich dem römisch-katholischen Dogma verpflichtete Doppelmonarchie Österreich-Ungarn kennt mit seiner starken polizeilichen Überwachung keine praktizierte freie Religionsausübung. Und selbst das scheinbar tolerantere Königreich Preußen anerkennt seitens der Regierung und geduldet vom Regenten allein die evangelisch-lutherische Kirche und gewährt keiner anderen Religion Anerkennung. Diese restriktive Politik verhindert eine dem britischen Inselreich ähnliche Entwicklung der Kirche auf dem Kontinent.
  • Erste deutsche Konvertiten schließen sich der Kirche in den Vereinigten Staaten an, noch ehe die Mitglieder des Rates der Zwölf ihre ersten äußerst erfolgreichen Missionsanstrengungen in England beginnen.
  • In den ersten einhundert Jahren nach Gründung der Kirche Jesu Christi sind mehr Mitmenschen in den jeweiligen politischen deutschen Regionen bereit, das Taufbündnis mit dem Herrn einzugehen, als irgendwelche Bürger und Bewohner eines nicht-Englisch-sprechenden Landes dieser Erde.
  • Zu den Phänomenen des zahlenmäßigen Wachstums von Mitgliedern deutscher Herkunft zählt, dass sie anfangs verstärkt in den Vereinigten Staaten von Amerika, England, Dänemark und in einigen wenigen Einzelfällen auch in Frankreich zur Kirche finden – noch bevor Konvertiten aus dem deutschen Heimatland sich kirchlich taufen lassen.
  • Die Kirche gewinnt in den Sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts und im deutschen Staatenbund mit sechsunddreißig souveränen Einzelstaaten rascher an Boden. Fast täglich werden ihr Bekehrte zugeführt, die in diesen Jahren erkennen, wie die Kirche des Herrn in ihren ursprünglichen Glaubensinhalten verfremdet worden ist. Bedingt durch sofortige Auswanderungen sind in Deutschland 1854 nur 69 Mitglieder verzeichnet. Fraglos ist die Sammlungsbewegung der Heiligen im 19. Jahrhundert eine notwendige Entscheidung für den Aufbau Zions. Wirkliches Wachstum erfolgt stets von innen nach außen.
  • Bis zum Jahr 1860 einschließlich wandern etwa dreihundertneunzig deutschsprachige Bekehrte in die Vereinigten Staaten aus. Die Zahl ihrer Nachfahren – allein aus diesen ersten acht bis zehn kirchlichen Anfangsjahren – im Westen der USA liegt bei weitaus mehr als 25 000. Um ein Vielfaches erhöht sich dieser Faktor, rechnet man die gesamte Anzahl der ausgewanderten Mitgliederfamilien für die nächsten einhundert Jahre dazu.
  • Seit der Gründung der Kirche breitet sich die Wahrheit des wiederhergestellten Evangeliums Jesu Christi unaufhaltsam aus, auch wenn die Mächte des Bösen, politische Kräfte des Landes und Gegner der Kirche versuchen, die Kirche aus dem Land zu halten. Üble Gesinnung und Vorurteile, Intrigen und willkürliche Einschränkungen bürgerlicher Rechte können ein Zustandekommen kirchlicher Strukturen in bürgerlichen Mittelschichten und ein Zunehmen der Mitgliederzahlen der Kirche im deutschen Sprachraum auch in den Anfängen nicht wirksam behindern.
  • Wie auch immer das Wort des Propheten: „Die Deutschen sind ein erhabenes Volk. zu verstehen sein mag, im folgenden Jahrhundert wird nicht allein die Mitgliedschaft der Kirche in Deutschland auf ihren Durchhaltewillen weiter geprüft, sie wird im Ergebnis auch an den vielfach eintretenden umfassenden Umwälzungen und gesellschaftlich-politischen Veränderungen reifen.
  • Wie anlässlich der Vorgänge um die Reformation, Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges die Bedingungen des Glaubenslebens vieler Völker und Einzelner umgebrochen worden sind, führen auch die jetzt einsetzenden neuzeitlichen Verschiebungen im 19. Jahrhundert innerhalb der Kirche zu einer Stärkung kirchlicher Mitgliederfamilien.
  • Bis Ende des 19. Jahrhunderts stellen die Konvertiten aus dem deutschen Kaiserreich – wie auch die deutschsprechenden Schweizer – einen hohen Prozentsatz der in die Vereinigten Staaten (nach Utah) eingewanderten Kirchenmitglieder. Um die Jahrhundertwende 1900 leben deshalb nur noch etwa 1600 Heilige im Deutschen Kaiserreich. Zehn Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges sind es doppelt so viele.

 

2. Wachstumstendenzen im 20. Jahrhundert

  • Eindringliche Lehren der Kirchenpräsidenten McKay und Kimball führen dazu, Zion im eigenen Land aufzubauen. Innerhalb von zwei, drei Generationen von Heiligen-Familien erwerben die nachgewachsenen Kinder eine höhere Bildung und etablieren sich beruflich, gesellschaftlich und finanziell. Die über Jahrzehnte anhaltenden Wanderungsbewegungen von Heiligen aus der DDR in die BRD bedeuten eine deutliche Stärkung der Kirche im Westen.
  • Die hauptsächlichen Faktoren für wirkliches Wachstum in der Kirche sind die Ergebnisse der Bekehrtentaufen und die fürsorgliche religiöse Erziehung eigener Kinder und Jugendlicher durch die Mitgliederfamilien der Kirche, die Eheschließung mit Siegelung dieser Ehen im Haus des Herrn, eine systematische religiöse Erziehung der Kinder innerhalb der HLT-Familien, ein Curriculum in der Muttersprache und der Missionsdienst (McKay: Der Gedanke einer Zionskultur; Etablierung von Bildungsprogrammen; Kimball: „Kreise der Erhöung”; etc.). Auch für die künftige Generationen wird diese Feststellung gültig sein: das überzeugte Engagement der Führungskräfte und Gemeindemitglieder wirkt sich auf die weltweite Verkündigungsarbeit wie auch für jedes Land aus, in dem das Evangelium verbreitet werden wird.
  • Es hat bis zu den Anfängen der Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts außerhalb Nordamerikas kein Volk auf der Erde gegeben, das wie das Deutsche die Botschaft des wahren Evangeliums Jesu Christi in vergleichbarer Größenordnung angenommen hat. Diese Aussage gewinnt an Gewicht, berücksichtigen Sie die Tatsache, dass sich die beiden mächtigsten Staaten des Deutschen Bundes, Österreich und Preußen, für viele Jahrzehnte fast feindlich gegenüber stehen. Ihre politische Haltung und diplomatische Vorgehensweise hat nachhaltige Auswirkungen für das gesamte Europa.
  • Von nun an setzt in Mitteleuropa ein anhaltendes zahlenmäßiges Wachstum der Kirche ein. Dafür spricht auch die wiederholt und seit 1900 verstärkt ausgesprochene Anweisung der Kirche, die Heiligen möchten sich in ihrem Heimatland dem Aufbau Zions widmen. (Bis zu ihrer Beachtung werden jedoch noch zwei Generationen der Kirchenmitglieder nach dem Westen der USA auswandern.)
  • Unübersehbar ist das zunehmende zahlenmäßige Wachstum der Kirche in Deutschland in der Weimarer Republik. Die deutschen Missionen erreichen weltweit die erste Position. Nur die „Südsstaaten Mission” der USA kann vergleichbare Bekehrtenziffern vorweisen, erreicht jedoch in dieser Dekade keine höheren Bekehrtentaufen. Dabei waren die Mitglieder der Kirche in den Jahren 1919 bis 1921 auf sich selbst gestellt. Die Weimarer Verfassung bietet erstmals uneingeschränkte Religionsfreiheit, die aus den USA gelieferten Kleidungs- und Nahrungsmittel-Sendungen und Konferenzversammlungen schaffen Aufmerksamkeit, die gesellschaftlichen Kreise toleranter, öffentliche Meinungsäußerungen freizügiger.

 

3. Exkurs: Die Goldenen Zwanziger Jahre

  • Seit 1920 ist die deutsche Reichshauptstadt Berlin mit 4,3 Millionen Einwohnern die größte Stadt auf dem europäischen Festland (noch 1939: 4 321 521 Einwohner), nach New York und London nimmt sie weltweit Position drei ein. (Zitiert nach Peukert, D: Die Weimarer Republik. Krisenjahre der klassischen Moderne. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987, 191f.) Die Bevölkerung des Bundesstaates Utah zählt achtzig Jahre danach exakt die Hälfte (US-Census des Jahres 2000: 2 233 169 Einwohner, 2010: 2 763 885 Einwohner) der Bewohner der deutschen Hauptstadt. (Die Bevölkerungsgröße Salt Lake Citys entspricht heute etwa der von Kassel, Hagen in Westfalen, Saarbrücken oder Hamm.)
  • Im Jahr 1920 sind in Deutschland 9 100 Mitglieder der Kirche eingetragen. Das sind nur dreihundert Mitglieder weniger als in Kanada. Während der Zwanziger Jahre ist die Schweizerisch-Deutsche Mission – gemessen an ihrer Mitgliederzahl – weltweit das größte kirchliche Missionsgebiet überhaupt. Ihre Konferenzen (Begriff für Distrikt bis um 1920) sind personell mit örtlichen Mitgliedern sehr gut aufgestellt und deren Versammlungen ständig gut besucht.
  • Die Kirche hält fest an ihrem Missionsauftrag. Während der entbehrungsreichen Jahre der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, der Inflation und Weltwirtschaftskrise steigt die Mitgliedschaft der Kirche in Deutschland bis zum Jahr 1930 weiter an auf 11 600. Damit rückt Deutschland weltweit – auch gegenüber Kanada (11 306 Mitglieder) und deutlich vor Neuseeland (7 075) und England (5 400) – erstmals auf Position eins im Vergleich aller Länder im internationalen Gebiet. Die Stärke der Kirche in Deutschland liegt dabei während der Jahre 1919 bis 1939 bei den großen Gemeinden im Osten.  

 

4. Wachstumsstufen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren

  • Für die Dauer von mehr als einer Generation erstarkt die Kirche in den Jahrzehnten von 1920 bis etwas mehr als 1960 in Europa. Bezogen auf die Zeiträume nach dem Ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik, dem Dritten Reich und bis zum Beginn des Wirtschaftswunders gilt diese Tatsache für die Kirche in Deutschland.
  • Diese Entwicklung hält an: Zehn Jahre später (1940) hat sich die Mitgliedschaft der Kirche in Deutschland um fast zweitausend erhöht auf 13 480. In Kanada leben nun 13 801 Mitglieder der Kirche.
  • Auch während der langen und tragischen Jahre der Depression und Straßenkämpfe extremer Kräfte in der Weimarer Republik und der Folgen einer Nachkriegszeit und vor der Währungsreform in den Besatzungszonen der (westlichen) Alliierten wächst die Kirche in Deutschland stetig. Vor allem festigen das vollständige Eingeschlossensein der DDR-Bürger in einen totalitären Überwachungsstaat, die Erfahrungen mit einem staatlichen Repressionsapparat und der parteipolitische Druck „von oben” in einer zweiten deutschen Diktatur die inneren Beziehungen der kirchlichen Mitgliederfamilien.
  • Sie fürchten nicht, abgelehnt zu werden, wenn sie ihre Nachbarn und Arbeitskollegen einladen und ihren Mitmenschen Zeugnis ablegen, während sie für fast sechzig Jahre in Folge unter zwei Diktaturen des Faschismus und des kommunistischen Realsozialismus sich Gottes Wahrheit und Wort verpflichtet wissen.
  • Ähnlich verhält es sich im Jahr 1950. Das Land Kanada verfügt über eine Mitgliedschaft von knapp     16 800, in Deutschland sind es 15 664 (Neuseeland knapp 12 000, Mexiko 7 520, Samoa 7 360, England 5 600). Nach einhundert Jahren ihres Bestehens sind die Gebiete der Missionen im deutschen Sprachgebiet den gesellschaftspolitischen Wechselfällen ausgesetzt. Inzwischen üben sie sich während des Kalten Krieges ein in den Spagat der Teilung Deutschlands in zwei Staaten diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs. Die Heiligen lernen auf beiden Seiten ihren sehr unterschiedlichen Alltag zu meistern. Auch hierin sind – weltweit einmalig – das deutsche Volk wie auch die Heiligen in beiden Staaten im Begriff, von nun an für vierzig Jahre die christliche Lehre unter differenzierten politischen Systemen glaubwürdig zu praktizieren.
  • Vervollständigt wird das Bild über diesen positiven Trend für das Jahr 1960: In Kanada leben 33 400 Mitglieder der Kirche, in Deutschland 18 200, in England 17 930, in Mexiko 17 400, in Neuseeland 12 400, auf Samoa 12 266 und auf dem australischen Kontinent 10 707. Die organisatorischen Strukturen verschieben sich in Deutschland (und in der Schweiz und Österreich) in den Jahren 1959-1961 deutlich. Es werden die Voraussetzungen für ein außergewöhnliches Wachstum an Mitgliedschaft durch die Kirche geschaffen. Die Kirche setzt unmittelbar nach dem Mauerbau in Berlin Maßstäbe in Deutschland mit den Pfahlgründungen in Berlin, Stuttgart und Hamburg vom Herbst 1961. Dieses Zeichen stärkt die Mitgliederfamilien dieser Einheiten wie auch ihrer nahen und fernen HLT-Nachbarn.
  • Die Voraussagen des Propheten Joseph Smith und die prophetischen Verheißungen anderer ihm nachgefolgter Apostel des Herrn über ein künftiges Wachstum der Kirche in Deutschland stehen noch vor ihrer eigentlichen Erfüllung. Das gilt insbesondere für die offiziellen Erklärungen und großartigen Verheißungen der Kirchenführung im 20. Jahrhundert (so durch Präsident Marion G. Romney in den Jahren 1959 und 1973 über das Wachstum der Kirche in Westdeutschland und gegeben von Präsident Spencer W. Kimball 1976 über ein solches im deutschsprachigen Gebiet der Kirche und über Tempelbauten und Pfahlgründungen).

„Ein neuer Tag beginnt für Deutschland zu dämmern. (…) Dies ist erst der Beginn einer besseren Zeit für die Kirche in diesem Land. (…) Es werden große Versammlungshäuser errichtet werden, und viele Menschen werden zu großen Versammlungen zusammenkommen. (…) Wo sich bisher Hunderte versammeln, werden es Tausende sein. (…)[11]

  • Es werden Pfähle errichtet werden … in München, Stuttgart, Nürnberg, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg und anderen (großen) Städten in Deutschland. (…) Ich möchte Sie einladen, an die Zukunft zu glauben und Ihr Leben nach den Grundsätzen des Evangeliums auszurichten. (…) Wir können alles tun, was uns der Herr aufgetragen hat.”
  • Hoch über dem Verlauf der Elbe, in Radebeul nahe Dresden, spricht Thomas Spencer Monson am 27. April 1975 im Gebet die Verheißung aus:„Himmlischer Vater, Du weißt um den Glauben Deines Volkes in diesem Land (…), du weißt von den Leiden dieses Volkes, und Du warst ihnen in Zeiten der Not und auch der Freude nahe. (…) Wir ersuchen einen Segen über dieses Volk, den Frieden, den uns Dein geliebter Sohn versprochen hat (…), denn wir wissen, dass hier viele vom Blute Israels sind.”
  • Relativ unbeachtet von örtlichen Priestertumsführern und Mitgliedern der Kirche sind leider heute ihre historisch früh einsetzenden Aktivitäten und Anstrengungen in der Verkündigungsarbeit, die außerhalb des deutschen Sprachgebiets zu Bekehrungen führen. Sie bilden häufig die ersten Anfänge dafür, dass die Kirche in einem dieser Länder überhaupt ihre Missionsbemühungen aktivieren, dauerhaft im Land bleiben oder Einrichtungen etablieren konnte.

 

5. Deutsche Bekehrte und deutsche Vollzeitmissionare der Kirche
auf anderen Kontinenten

  • Im Pool der stark mit ausgewanderten Deutschen besetzten Länder Südamerikas finden die Missionare der Kirche willige Gläubige, die sich der Kirche anschließen. Die ersten in Argentinien, Brasilien, Chile und anderen Ländern dieses Subkontinents gewonnenen Konvertiten zählen meist zu den ersten Heiligen ihres Umfelds. Unter mehr als 90% Katholiken in Argentinien nimmt sich die Bekehrung erster Heiliger fast fremdartig aus. Die Deutschen Wilhelm Friedrichs und Emil Hoppe sind mit ihren ins Land eingewanderten Familien in der Hauptstadt Buenos Aires die ersten Kirchenpioniere.
  • Noch zehn Jahre danach werden in einer der argentinischen Kirchengemeinden der Gottesdienst und die Unterweisungen im Evangelium ausschließlich in deutscher Sprache abgehalten.
  • Bis zur heutigen Generation erinnern die Namen der örtlichen Priestertumsführer an ihre deutsche Herkunft: Tomas Federico Lindheimer, Raimundo Eduardo Rippstein  und Luis Wachmann sind die ersten Präsidenten der ersten argentinischen Pfähle.
  • Ende der Zwanziger und in den Dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts konzentrieren sich die kirchlichen Vollzeitmissionare auch in Brasilien ab September 1928 anfangs ausschließlich auf die Minderheit deutscher Emigranten. Der im Kaiserreich Deutschland im Sommer 1908 bekehrte Deutsche Max Richard Zapf gilt bis heute als erstes Kirchenmitglied in Brasilien.    Nicht wenige von ihnen stoßen – bis heute selbst von Mitgliedern der Kirche und ihren örtlichen Priestertumsführern in dieser Republik relativ unbeachtet – frühzeitig (also noch vor der Ermordung des Propheten und des Patriarchen der Kirche oder kurz danach) in London, in Pennsylvania oder Illinois und im zur dänischen Krone zählenden Holstein oder in Paris oder im äußersten Nordwesten Frankreichs, in Boulogne-sur-Mer, dem größten Fischereihafen des Landes und der ersten Kircheneinheit auf französischem Boden, zur Kirche. Ihre Namen sind weitgehend vergessen, ihre Lebensleistung unbekannt.Allein ihre Namen zu erwähnen, aufzuzählen und anhören zu wollen, sollten unsere Toleranz und gute Erziehung leisten können. Denken wir dabei, dass das verschulte Lernen in Deutschland zu jener Zeit zum Besten gehört, was die Pädagogik zu bieten hatte.
  • Geht es darum, Kirchenzentren aufzubauen, Schriften zu übertragen und zu veröffentlichen, Kirchenführer über Rahmenbedingungen eines Landes oder die Lebensbedingungen einer Gruppe von Heiligen zu unterrichten oder Lebensraum zu kultivieren und neue Siedlungen zu begründen, stehen junge Konvertiten der Kirche aus Deutschland an vorderster Front.
  • Die ersten Bekehrten der Kirche in Deutschland entschließen sich bereits 1851/52, nach Zion auszuwandern. Für mehr als vier Generationen hält der Strom der Auswanderung an. Schon im Jahr 1900 verweist die Kirche darauf, dass die Mitgliederfamilien in ihren angestammten Herkunftsländern Zion aufrichten sollen. Doch es dauert noch mehr als sechzig Jahre, bis die ersten kirchlichen Strukturen (Pfahl, Patriarch, Tempel, usw.) in Europa die Neigung der Heiligen zu zügeln vermögen, ihr Glück am Hauptsitz der Kirche in der Neuen Welt zu suchen.

 

Beispielhafte Nennung einiger deutscher Konvertiten

  • Sarah Forstner (1809-1898) und ihre Schwägerin Maria Magdalena Zundel (18-18 ), die ersten bekannten weiblichen Bekehrten der Neuzeit deutscher und pietistischer Herkunft
  • Die Pioniersfrau Maria Magdalena Zundel ist schon 1847 die erste deutsche Frau in der mexikanischen Deseret-Region
  • Der Metzgermeister Johann Jacob Zundel (1796-1880), der sich aus dem Kreis der württembergischen Radikalpietisten löst und für die Kirche fünf Missionen erfüllt – in seiner patriarchalischen Segnung wird ihm verheißen, er werde „in fremde Länder reisen und vielen Nationen predigen, ja Königen und Weltreichen und sie verwirren durch die Weisheit, die (ihm) gegeben werde durch den Geist; und du wirst nach Deutschland gehen und deiner eigenen Nation predigen und wirst mitwirken, dass viele in das Königreich eintreten, auch wirst du mächtig sein, viele deiner Freunde mit dir körperlich nach Zion zu führen, der Stadt des lebendigen Gottes.” – ein Segen, den Zundel zweiunddreißig Jahre später in seiner Erfüllung erfährt
  • Daniel Kern (1802-1872; US-amerik.: Carn, Garn) aus St. Clair in Pennsylvania, Sohn deutscher Einwanderer und erster Bischof der deutschsprachigen Gemeinde in Nauvoo, Illinois, nach John Taylor Präsident der ersten Deutschen Mission mit Sitz in Hamburg, als solcher mehrfach vor den Senat und Polizeipräsidenten der Hansestadt geladen, in Haft genommen und seines beweglichen Vermögens enthoben
  • Der Intellektuelle Alexander Neibaur (1808 – 1883) aus Ehrenbreitstein am Rhein, Absolvent der Berliner Universität noch vor seinem zwanzigsten Geburtstag und als ausgebildeter Rabbi frühzeitig zum Christentum konvertiert, danach das Buch Mormon in drei Tagen liest, ist der erste jüdische Mitmensch, der sich in der Neuzeit der Kirche anschließt und in England, wo er sich verheiratet und konfirmiert wird, und in Nordamerika als Zahnchirurg praktiziert, noch ehe es in den USA eine solche Schule gibt oder ein Studiengang eingerichtet ist, der sieben Sprachen spricht und Joseph, den Propheten, während dessen letzten drei Lebensjahren – auch beim Haareschneiden und während er ihm einen Zahn zieht – in Hebräisch und Deutsch unterrichtet und später in Utah sich auch als Uhrmacher betätigt – ihn, Neibaur würde ich eher als prominentesten Konvertiten aus Deutschland sehen
  • Johannes Grünig (1810 – nach 1870) aus dem Dorf Stockstadt am Altrhein, Missionar im Herzogtum Hessen, einer der ersten „Mormonen-Missionäre” im Deutschen Bund
  • Conrad Kleinmann (1815-1907) aus Bergweiler über Wittlich, der mit Brigham Young und dem Pionier-Priester Pierre Jean DeSmeet S.J. in Winter Quarters zusammentrifft,  als Erster die Independence Rock in Wyoming erreicht und die Continental Divide (Kontinental-Wasserscheide) und andere bedeutende Wegzeichen nach dem Westen kennenlernt, bevor er als erster Deutscher und einziger Bekehrter aus Deutschland mit Young im Tal des Großen Salzsees eintrifft
  • Die schillernde Gestalt des Georg Viet, der maßgeblich die Übersetzung des Buches Mormon ins Deutsche begleitet
  • Georg Christian Reiser, ein bedeutender Missionar der Kirche aus Württemberg
  • Karl Müller und viele andere aus der Freien und Hansestadt Hamburg
  • Christian Binder, der als Neugetaufter mit seiner Familie auswandert
  • Daniel F. Lau, ein lediger Mann und die Brüder Lange und Neumann mit ihren Familien
  • Die Konvertiten Fred. Fichzer und seine Ehefrau
  • Louisa Arens, eine ledige Frau und über hundert andere, die nach Zion auswandern
  • Maria Barbara Rätz aus Durlach, die erste Konvertiten aus Süddeutschland
  • Adelgunda Dietzel (1815-1894) und Johann Martin Heiner (1818-1897) aus Wasungen
  • Jacob Kiesel (1819- ) aus dem altwürttembergischen Aichelberg auf dem Vorderen Schurwald, der von seinem entfernt verwandten Cousin und engen Freund Hans Beck im Alter von 43 Jahren getauft wird
  • Kiesels sechs Jahre jüngere Schwester Christina, die nach ihrer Taufe in die Kirche gleichfalls wie ihr Bruder und andere Familien- und Gemeindemitglieder, darunter Jakob und Eva Rupp, aus Glaubensgründen in die Staaten auswandert
  • Der Konvertit und Pionier Paul August Schettler (1827-1884) aus dem äußerst toleranten Neuwied, sich auf vier Kontinenten als sprachlich begabter Übersetzer betätigt, in seinem Heimatland und in den Niederlanden als Missionar der Kirche und Missionspräsident dient und in Utah entscheidende Impulse für die Seidenindustrie setzt
  • Der einst so skeptische sächsische Oberlehrer Karl Gottfried Mäser (1828-1901) aus Vorbrücke, heute Stadtteil von Dresden, der sechs Wochenstunden Religion zu unterrichten hatte und aufgrund eines 1855 erschienenen stark ironisch bis sarkastisch gehaltenen Pamphlets des Reiseschriftstellers (Julius Hermann) Moritz Busch (1821-1899; „Die Mormonen: Ihr Prophet, ihr Staat, ihr Glaube”) sich intensiv mit der Lehre auseinandersetzt, die diese beiden Sachsen in einzigartiger Weise ambivalent verband – Busch, in feinster deutscher Hochschul-Tradition groß geworden und Mäser, der von der Vision einer Universität der Vollkommenheit in der Nachfolge eines Henoch träumt und die dort vereinten Prinzipien von Weisheit, Philosophie und Wissenschaft Studierenden praktikabel machen möchte und später im „Mormonenland” ein großes pädagogisches und musikalisches Erbe hinterlässt, ohne jemals promoviert worden zu sein
  • Morris David Rosenbaum (1831-1885) aus Fordon in der preußischen Provinz Posen, inzwischen der größte Stadtteil von des früheren Bromberg, dem heutigen Bydgoszcz, der als Vater von dreizehn Kindern und als Geschäftsmann in Utah zur Prominenz zählt und in Berlin, Baden und in den Königreichen von Bayern, Hannover und Württemberg als Missionar dient
  • Eduard Schönfeld (1832-1914), kommt mit der Jesse Martin Abteilung zum Sitz der Kirche und dient als Präsident der Schweizerisch-Deutschen Mission
  • Heinrich Eyring (1835-1902) aus Coburg, der in seinem Geburtsland Deutschland (wie auch in der deutschsprachigen Schweiz als Missionar dient) und im liberalsten deutschen Staat, dem Großherzogtum Baden, erlebt, wie ihm das Predigen und öffentliche Versammlungen abhalten zu dürfen, mehrfach verweigert wird
  • Jacob Heinrich Flamm (1837-1913) aus dem schwäbischen Metzingen, der seiner Ehefrau Helene geborene Bock den eigenen Sohn Peter entführt und später als Missionspräsident in Deutschland dient
  • Der Missionar Paul (Wilhelm Friedrich) Gmelin (1841-1924) aus Heilbronn am Neckar, Schriftleiter der Kirchenzeitschrift „Der Stern”, einem seit 1869 erscheinenden Periodikum
  • Thomas Biesinger (1844-1931) aus Württemberg, durch seine Großmutter ein weitläufiger Verwandter von Georg Christian Reiser und selbst mehrfach Missionar im Kaiserreich Österreich und in Preußen
  • Simon Bamberger (1846-1926) aus Eberstadt, dem heutigen Südende von Darmstadt, administriert in den Jahren 1917 bis 1921 als erster Demokrat und bis heute einziger jüdischer Politiker und Nicht-Mormone im Amt eines Gouverneurs den Staat Utah
  • Sarah Clausen; die Schwaben Magdalena und Gottlieb Beck mit Familie; Karl und Wilhelm Kraut aus Karlsruhe; Peter, Emma und Eva Lautensack aus Mannheim, wobei diese Familie Missionare für die Kirche stellt; Marie Andolfinger, Óttilie und Jakob Gierisch und Theresia und Anton Hopfenbeck, Johannes Sturm, alle aus München
  • Carl Wilhelm Bühner (1898-1974) aus Stuttgart, der als Erster aus Deutschland ausgewanderter Konvertit zur Generalautorität der Kirche bestellt wird

 

Resümee

1. Persönliche Einschätzung zur Kirche im Allgemeinen

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Kirche unbeschadet irgendeiner gesellschafts-politischen Situation sehr gute Wachstumschancen behält. Sie wird auch künftig sich optimal aufstellen und eine gesellschaftliche Mitte einnehmen können. Auch in Deutschland und Europa wird die Kirche auf dem Berg Zions stehen und aufgrund der gegebenen Verheißungen Wachstum verzeichnen.

Möglicherweise werden die Heiligen sich darauf einzustellen haben, dass sich die finanzwirtschaftlichen Verhältnisse in ihren Ländern nicht auf Dauer auf derselben Höhe fortsetzen – und einem materialistischen und moralischen Babylon in Berlin und Bern und Wien mit individueller Courage und eigenen Antworten und Verhaltensweisen begegnen müssen.

Jede lebendige Gemeinde missioniert und jede missionarisch angelegte Gemeinde ist lebendig. Wo eine Kirchengemeinde dynamisch Menschen eingliedert, wird der Herr zulassen, dass Ströme von Konvertiten die Gemeindehäuser füllen werden. Freunde, Wegbegleiter und Mitmenschen werden in der Begegnung mit den Heiligen sensibilisiert werden, werden zu den essenziellen und existenziellen Grundfragen ihrer Lebensentwürfe zurückkehren, denn ein authentisches Glaubensleben, religiöse Inhalte und die Phänomene der Transparenz rücken mehr in ihre Mitte. Nur so können und werden Kirchen sich wieder füllen wie in den Jahren kurz nach den beiden großen Kriegen.

 

2. Kirchliche Wachstumschancen im deutschen Sprachgebiet

Im wohlstandsgesättigten europäischen Schlüsselland, der BRD, in der prosperierenden Schweiz und in einem ökonomisch erstarkten Österreich braucht Kirche weder Lagerordnung noch irgendwelche Abgrenzung. Es fehlt ihren Mitgliedern jedoch an einer Entfeindlichung, Erneuerung und Rückbesinnung auf Werte.

Die Mitgliederfamilien dieser Kirche werden sich nachhaltiger einüben müssen, persönlich ihr eigenes Umfeld liebevoll und authentisch – mit ihren beispielsetzenden Diensten – zu durchdringen. Ihr Teilhaben-Lassen anderer wird dazu beitragen können, dass die Gesellschaft nicht länger pentekostalisiert und massiv esoterisch überfrachtet wird oder weiter ausschließlich materiell ausgerichtet bleibt und sie die nachfolgenden Generationen purer „Unterhaltung” ausliefert.

Kirchengemeinden brauchen hierzulande eine Wiedererneuerung des Geistes, der die Heiligen beseelt hat in ihrer Neuorientierung anfangs der 1850er Jahre und nachfolgender Dekaden oder dem Wunschdenken der hörenden Konvertiten aus den 1920er bis 1960er Jahren.

Kirchliches Wachstum in den zentraleuropäischen Ländern ist weder Utopie noch ein Phantom. Kirche braucht keine Koalitionen. Sie braucht Teilhabe anderer statt Isolation und Ghettomentalität. Sie will in jedem Land dieser schönen Erde auch mit der Konversion und Migration eine Integration. Sie will anderen die Teilhabe anbieten an allem, was die Lehre Christi ausmacht. Deshalb begeistert sie ihre Mitglieder, sich ihren Mitbürgern zuzuwenden mit einem Höchstmaß an Mut, Bekenntnis zum Erretter und der Praxis verinnerlichter christlicher Werte.

Innerkirchliche Kluften müssen liebevoll überwunden, überkommene Grabenformationen gegenüber anderen Kirchen, Religionsgemeinschaften und Denominationen im Dialog gemeinschaftlich zugeschüttet werden. Das erfordert ein vorsätzliches Öffnen, ein tägliches Zugehen und ein beherztes Miteinander im Umgang mit andersdenkenden Dritten von nebenan.

Die kirchlichen Ratssitzungen werden so eher darauf ausgerichtet, turnusmäßig Berichte von der Basis entgegenzunehmen, die belegen, wie erst kürzlich bekehrte oder langjährige Mitglieder der Kirche ihre Furcht vor anderen beiseitegelegt und sich ihren Freunden zugewendet haben.

Jeder in diesen europäischen Ländern hat Herkunft und Identität, Gegenwart und Zukunft, die er nicht leugnen oder öffentlich schön zu reden braucht, will er akzeptiert werden.

 

3. Lösungen liegen auf der Hand

Deutschland, Österreich und die Schweiz fehlt es noch immer an Vielfalt, Öffnung und Toleranz. Diese Länder werden sich im gesellschaftlichen Miteinander deutlich verändern (müssen).

Die Kirche kann ein gesellschaftliches Klima forcieren, das unsere Mitmenschen im Land zu ihrer Entfaltung vordringlich benötigen. Und die Kirche des Herrn braucht, solange sie besteht – und gerade jetzt und andauernd – die Zufuhr von neuem, jungen und frischen Blut.

Dann – und nur dann – werden sich die diesen europäischen Ländern gewährten Verheißungen des Herrn über ein dramatisches Wachstum der Mitgliedschaft, der Einrichtung hunderter Pfähle und des Baus vieler Tempel erfüllen.

Für ein persönliches und Engagement der Kirchengemeinde in der Verkündigungsarbeit gibt es immer mehr Lösungen als Herausforderungen und Schwierigkeiten. Das gilt auch für das Auftreten örtlicher Kirchenführer in der Gesellschaft, Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz. Der Zeitpunkt ist schon da, allgemein davon abzugehen, in traditionellen Kategorien zu denken wie „Die da” und „wir”. Denn der Herr lässt sich nicht trennen im Dienst an anderen vom geringsten seiner Brüder.

Das Evangelium Jesu Christi kennt keine nationale Ambivalenz.

Die Kirche steht heute an einer Schwelle, ihre Mitgliederfamilien können die Vorzüge eines christlichen Lebens wie auch die gut organisierten kirchlichen Einrichtungen transparent machen. Sie werden ihre persönlichen Einladungen, Beiträge und eigenen Leistungen gegenüber der Mehrheitsgesellschaft frei von Beweggründen des „Proselytenmachens” einbringen. Sie werden es tun, indem sie Qualität statt Quantität und wohldurchdachte Liebestaten gezielt offerieren, statt sich in blindem wöchentlichen und unchristlichem Aktionismus zu ergehen.

Erinnern wir uns: Jesus wirft der politischen Partei der Pharisäer – die ja nach eigener Einschätzung Ihm am nächsten stehen – vor, sie seien nur darauf aus, ihre Anhängerschaft zu vergrößern.

 

Zeugnis

Mein Glaube findet seinen Mittelpunkt in einem Gott, der mir ein persönlicher Vater geworden ist. Er schenkt mir Liebe in der Wahrheit, dass er sich in vergilbter Schrift und überlieferten Werten versteckt. Jesus Christus ist sein lebendiger Sohn und mein Messias.

Gottes Reich ist in der Kirche wieder aufgerichtet. Offenbarung aus den Himmeln hat nicht aufgehört. Und jeder kann Wahrheit neu für sich entdecken in der Erfahrung:

„Menschen sind, dass sie Freude haben können.”[12]


Fußnoten

[1](Das Buch Mormon, Jakob 7,26 (Seite 176).)
[2] (Adress by Shaw to the Academy Of Political Science on the 11th April, 1933 „The Future of Political Science in America“, published by Doo, Mead & Co., NY, 1933.)
[3] (Smith, Joseph Fielding: Lehren des Propheten Joseph Smith, Sechster Abschnitt 1843-1844; 370/71.)
[4] (Smith, aaO.)
[5] (Smith, aaO.) Siehe auch „Der Stern” 27.01.1929 S. 26
[6] (Smith, Joseph Fielding, Teachings of the Prophet Joseph Smith (Salt Lake City, UT, USA: Deseret News Press, 1938), p. 355.)
[7] (Smith, Joseph Fielding, Teachings, p. 364.)
[8] (Joseph Smith JR. – History of the Church 4,540.)
[9] (Kirchenzeitschrift “Der Stern” vom 27. Januar und 27. Oktober 1929 (61,25; 61,315).)
[10] (Das Evangelium nach Matthäus – 28,19&20, EHÜ.)
[11] (Romney, Ansprache in München vom 6. Oktober 1959; Der Stern, Nov. 1959; Ansprache in München vom 25. August 1973; Der Stern, Konferenzausgabe, aaO.)
[12] (Das Buch Mormon, 2. Nephi 2,25 (Seite 75).)

 

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Last Updated November 07, 2009
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